Der Umfang dieser energetischen Modernisierungsmaßnahme umfasst mehrere Bestandteile
Die Kirche im Dorf lassen - Energetische Sanierung zweier Wohnblocks
074 Planungs- und Ausführungszeit 2010 - 2011, Oberasbach bei Fürth
Früher zogen die Prozessionen der Kirchen durch das Dorf. Manchmal aber war das Dorf zu klein - dann zog man mit der Kirche um das Dorf. Sprich: „Die Kirche im Dorf lassen“ heißt, nicht zu übertreiben. Bodenständig bleiben. Für ein Architekturbüro eigentlich Normalzustand. Im Falle dieser energetischen Sanierung in der Nähe Fürths eine etwas schwierigere Aufgabe.
Mit diesem kleinen Projekttext wollen wir wirklich nicht übertreiben, aber wir haben in der Geschichte des Architekturbüros noch nie bei Abschluss eines Projektes eine applaudierende Eigentümergemeinschaft gehört. Es ist unserem Kollegen Ralf Langerwisch als Projektleiter gelungen, bei einer energetischen Sanierung von zwei Wohnblocks im Kirchenweg (Oberasbach, nahe Fürth) im bewohnten Zustand, große Begeisterung zu wecken. Rückblickend können wir sagen, dass es sicherlich daran lag, dass die Chemie zwischen uns Architekten und den Bauträgern von Anfang an stimmte. Sie haben sich Zeit gelassen mit der Planung. Und nach einer gründlichen Planung folgt bekanntlich eine erfolgreiche Umsetzung.
Eine Modell-Sanierung für unser Architekturbüro
Wir haben am Anfang des Projekts eine hohe Übereinstimmung gehabt, was die Kosten, die Qualität und die Termine betrifft. Wir konnten daher gemeinsam in Ruhe planen und ausschreiben. Das hat zu einem stringenten Bauablauf geführt, der das Projekt mzu einem erfolgreichen Abschluss gebracht hat.
Mit lächelndem Auge kann man heute sagen, dass die Farbgebung der Wohnblocks die meiste Zeit in Anspruch genommen hat. Aber auch hier wurde ein Konsens erzielt, bei dem sicherlich einige Beteiligte, auch wir, einen Schritt zurücktreten mussten. Letztlich zählt die Entscheidung der Eigentümer, die Architekten müssen diese akzeptieren. Des Architekten Wille ist eben nicht immer sein Himmelreich.
Wir bedanken uns insbesondere bei den Eigentümern und der Hausverwaltung für dieses Teamprojekt.
Der Umfang dieser energetischen Modernisierungsmaßnahme umfasst folgende Bestandteile
- Instandsetzung der 1.000 qm großen Flachdachkonstruktion
- Energetische Optimierung von 2.000 qm Fassadenfläche
- Einbau von Schiebefensterelementen auf den Balkonen als Wind- und Regenschutz
- Balkoninstandsetzung inkl. Betonsanierung
- Errichtung von 4 neuen Glasüberdachungen im Eingangsbereich
- Wiederherstellung der Außenanlagen
In einem ersten Gespräch wurde im Beisein der Hausverwaltung und der Verwaltungsbeiräte vor Ort unter Beratung durch blauhaus der o. g. Umfang der Maßnahme festgelegt.
Wir erstellen ein Stufenkonzept der Umsetzung, aber bei der Eigentümerversammlung kam es dann zu einer Überraschung: Einstimmig wurde entschieden, die Modernisierung beider Häuser gleichzeitig und mit dem vollen Programm durchzuführen.
Ziel war eine energetische Optimierung der Gebäudehülle (Dach und Wand) zur nachhaltigen Reduzierung der Energiekosten. Die Eigentümer waren bereit ihr Geld loswerden und waren mit ihrer Entscheidung sehr klug.
Dann gab es mehrfache Abstimmungstermine sowie eine große Informationsveranstaltung mit sämtlichen Eigentümern auf denen das Planungskonzept, aber auch Muster der Schiebefensterelemente sowie verschiedene Farbkonzepte der Fassade vorgestellt wurden. In diesen Besprechungen wurde zum Teil leidenschaftlich diskutiert und Meinungen zwischen den Eigentümern ausgetauscht. Durch eine detaillierte Entwurfsausarbeitung mit vorangegangener Zielabstimmung mit dem Verwaltungsbeirat und Hausverwaltung sowie langen Vorlaufzeiten gab es kein „Hick-Hack“ bei diesem Projekt.
Das von der großen Mehrheit getragene Entwurfskonzept konnte so mit viel Interesse der Eigentümer in der Bauphase umgesetzt werden. An dem wöchentlich stattfindenden Jour-Fixé-Terminen nahmen die Beiräte, aber auch viele Eigentümer teil. So konnten Probleme und entstehender Unmut schon frühzeitig zwischen den beteiligten Eigentümern und Firmen in der doch halbjährig währenden und ständig "bewohnten Baustelle" moderiert werden.
Technisch interessant waren die für die Bauzeit typischen hinterlüfteten Kaltdächer mit nicht begehbaren Hohlräumen und einer Tragkonstruktion aus Holz. Wir entfernten diese Dächer und bauten sie um als unbelüftetes Flachdach, so konnten wir den Anschluss der Dachtraufe an das WDVS energetisch dauerhaft mangelfrei herstellen.
Schön an diesem Bauvorhaben war, dass sich die Eigentümer kritisch, aber auch mit viel Vertrauen mit den Entwürfen, aber auch mit der Baustelle auseinandergesetzt haben. Schlussendlich konnte ein harmonisches Gesamtprojekt zur Zufriedenheit aller umgesetzt werden, wobei die Farbwahl der Fassaden den größten Disput erzeugte.
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