Die Einbau- und Serienmöbel kamen aus Nürnberg, der Holzbau aus Bayern, sonst blieben alle Aufträge in der Region Cottbus/Lausitz
Wir setzen eins drauf - ökologische Holzelementbauweise im Rehazentrum in Cottbus
078 Planungs- und Ausführungszeit 2010 - 2013, Cottbus
Einleitend zum Thema stellen wir auch hier die Frage: Was brauche ich bei einer Aufstockung: Aus unserer Sicht: Irgend ein Grund auf den man was bauen kann. Wenn kein Grund da ist, dann muss man sich einen schaffen.
Das hier vorgestellte Projekt ist aus unserer Sicht ein Projekt bei dem bis zum heutigen Tag alles nach Plan gelaufen ist
Kosten, Termine und Qualität und der Kontakt mit allen Beteiligten bis auf einige Handwerker, die uns fast zum Verzweifeln gebracht haben.
Aber zurück zum Baugrund
das Gebäude, von uns 2000 errichtet, war nie für eine Aufstockung vorgesehen, daher hieß es : Wir brauchen „Krücken“- und die gibt es in einem Rehazentrum genug. Heute heißen sie Gehhilfen- nicht Gehilfen. Gehilfen wie ein mutiger Tragwerksplaner, ein motivierter Prüfstatiker waren nötig, um die Konstruktion mittels einiger statischer Kniffe, doch noch sauber abzulasten. Kosten, Termine und Qualitäten erreicht, das ganze Haus noch mal optimiert- ein BHKW eingebaut und viele andere Dinge. Interessierte Leser verweise ich auf den Artikel unter: Medien zu dem Thema (siehe Linkverweis). PS: Der Holzbau ist in Bayern gefertigt worden.
Das Orthopädie- und Reha-Zentrum Cottbus hatte sich von 2000 bis jetzt personalmäßig um 200 % vergrößert, sodass die damaligen geplanten Größen und Produktionsabläufe dringend angepasst werden mussten.
Die Grundlage unseres Entwurfes war eine Analyse aller Prozessabläufe im Unternehmen. Die Durchführung oblag dem Kunden, der folgende Abteilungen beteiligte:
- Orthopädiewerkstatt
- Rehabilitationswerkstatt
- Schusterei
- Kunststoffwerkstatt
- Näherei
- Verwaltung, Verkauf und Kundenbetreuung
Der von uns errichtete Bestandsbau (Projekt 012) hatte ca. 1.400 qm Nutzfläche, die wir, ohne zusätzlichen Flächenverbrauch an Grundstück, um ca. 650 qm erweiterten, indem wir den Produktions- und Verwaltungsriegel aufstockten. Wir wurden durch das Vorhaben, die Nutzfläche um 45% zu erweitern, gezwungen, über die Statik des Gesamthauses nachzudenken. Mit den notwendigen statischen Eingriffen und den gewünschten Veränderungen in den anderen Bereichen „wühlten“ wir uns technisch und funktional durch das ganze Haus, sodass am Ende alle Abteilungen etwas von der Erweiterung hatten.
Die Neuflächen waren geplant für: Weiterbildung, Verwaltung und Personal mit Küche- und Terrassenbereich. So war das erste Obergeschoss frei für die Produktion und das EG für Lager, Verkauf, Patienten- und Kundenbetreuung. Lange Zeit experimentierten wir mit der Form und der Ausprägung der Aufstockung und entschieden uns aber gegen eine Sichtbarmachung, denn wir konnten so die Hülle des ersten Obergeschosses energetisch modernisieren und zusätzlich durch Farbänderungen und den Einbau von Sonnenschutzsystemen die sommerliche Wärmelast reduzieren. Jetzt trennt lediglich eine Arbeitsfuge die beiden Geschosse.
Konstruktiv kam nur ein Holzbau in Frage, einmal aus Nachhaltigkeitsgründen, zum anderen aus der Leichtigkeit der Konstruktion. Wir wählten einen Holzrahmenbau mit einer Tragkonstruktion aus Stahl. Die Fassade war mit einem mineralischen Putzsystem auf einer Holzfaserplatte, die im System der Außenwand vorgesehen war, geplant. Die Raumhöhen richteten wir nach den Lieferhöhen der inneren Wandbekleidungen aus. Das war wirtschaftlich und sparte Zeit. Die Flachdächer wurden als Foliendächer ausgeführt, wobei die Dämmung auf der Holzkonstruktion lag. Das verhinderte Bauschäden in der Holzelementdecke aus Kondensationsgründen.
Innen wurde das alte Flachdach, das auf einer 2 % geneigten Filigrandeckenkonstruktion lag, abgenommen und eine Ebene mit Leichtbetonen aufgefüllt. Bis auf das Treppenhaus, das als aussteifender Kern diente, sind alle Trennwände in Trockenbau und Glas ausgeführt. Die Installationen sind auf Sicht ausgeführt und heizungstechnisch an ein stromerzeugendes, eigens von uns errichtetes BHKW angeschlossen. Die Unterböden waren Trockenböden mit Kautschukbelägen, die hatten sich im Haus bewährt.
Die Einbau- und Serienmöbel kamen aus Nürnberg, der Holzbau aus Bayern, sonst blieben alle Aufträge in der Region Cottbus/Lausitz. Wir waren als Generalplaner tätig und arbeiteten mit einem örtlichen Bauleitungsbüro, was sehr gut funktionierte.
Schwierig war im Nachhinein der Brandschutz: Landesbauordnung, Gewerbe- und Holzbau und die hohen Brandlasten. Mit Hilfe des Prüfers sind wir dennoch ohne Brandmeldeanlage ausgekommen. Gut, dass wir eine Beteiligung bei Baukostenunterschreitung mit dem Auftraggeber vereinbart hatten. Die Optimierungsprozesse und das Ausschreibungsverfahren haben sich für den Kunden und auch für unser Unternehmen finanziell gelohnt. Die geplanten Baukosten konnten um 7% unterschritten werden. (Übrigens: Der reine Holzbau lag bei ca. 200 Euro/qm Nutzfläche netto.)
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