Mehrfamilienhaus mit großen Geschosswohnungen und Dachwohnungen als Maisonette ausgebaut
Umbau und Modernisierung einer Gründerzeitwohnung im denkmalgeschützten Haus
037 Planungs- und Ausführungszeit 2004, Nürnberg
Dieses Projekt ist vom Mut der Bauherren geprägt, in einem denkmalgeschützten Haus große Veränderungen durchzuführen. Es gab mehrere Konflikte: Der Eingang, die Garderobe, die Küche, die Erschließung in die obere Ebene sowie der fehlende überdachte Außenbereich. Vor der Restaurierung und Modernisierung der historischen Architektur hieß es erst einmal: Bestandsaufnahme. Im Anschluss daran redeten wir viel über das Leben. Darüber, wie Kinder sich ausziehen und was uns Eltern am Leben mit Kindern stört. Wie zum Beispiel das Suchen von Schlüsseln oder das Verlegen von Handschuhen und Schals im Winter. So wurde uns klar, dass nur ein konsequenter Hausumbau mit einer Neuorganisation die Folge sein muss.
Beginn der Modernisierung mit dem Abbruch der Innentreppe im Bauwerk
Somit begann die Modernisierung der historischen Architektur mit dem Abbruch der überdimensionierten und falsch angelegten Innentreppe, dem Abbruch der Küche und der Schaffung eines überdachten Außenbereiches. Das Kernstück des Entwurfes, der Eingang mit Wohnküche, wurde dann mit Raumschalen umgesetzt, die eine Doppelfunktion als Raumbegrenzung und Stauräume hatten. Unsere Aufgabe bei diesem Hausumbau bzw. der Sanierung war es, alles dafür zu tun, dass man sich als Familie um die Kinder kümmern kann und so im Alltag, mit dessen Haken und Ösen, nicht nervenaufreibend ständig am Suchen ist.
Denkmalgeschütztes Johanniser Mehrfamilienhaus mit Straßenfassade aus Sandstein
Ein typisches Nürnberger denkmalgeschütztes Johanniser Mehrfamilienhaus, gebaut in den Gründerjahren um 1885. Die Straßenfassade handwerklich gefertigt aus Sandstein, die Hoffassade aus Klinker. Instandgesetzt durch uns im Projekt 009. Auf jeder Ebene befinden sich zwei große Geschosswohnungen, wobei die Dachwohnungen als Maisonette ausgebaut und verkauft worden sind. Wir bekamen den Auftrag von einer Familie, die eine solche Wohnung gekauft hatte, diverse Optimierungen am Grundriss durchzuführen. In der unteren Ebene der Wohnung waren es der Eingangsbereich und die Koch- und Esszone. Das klang überschaubar.
Wendeltreppe in der Wohnebene einer Maisonette - Abbruch und Neubau
Nach unserer ersten gemeinsamen Begehung fiel uns eine Wendeltreppe mit einem Durchmesser von 2,80 m auf, die mitten in der unteren Wohnebene stand. Wir empfanden sie als störend und disfunktional, da sie das natürliche Erschließungsverhalten in einer Maisonette nicht zuließ. Unsere Kunden stimmten dem zu und wir erstellten auch hierzu einen Entwurf mit Kostenberechnungen: Abbruch der alten und Einbau einer neuen Treppe waren das Ergebnis. Den Eingangsbereich ließen wir nach Plan und Modell in Weißlack und MDF anfertigen. Für die Kochzone nutzten wir Teile der alten Küche, die wir mit Glaselementen und Neuteilen neu arrangierten.
Bei der Treppe war Schweigen das Tagesmotto, bis wir auf den Kunden zugingen und fragten, warum wir keine Entscheidung für diese massgeschneiderte, aber kostenintensive Lösung bekamen. „Die feine und schmalere Stahlspindeltreppe mit richtiger Laufrichtung meinte der Kunde sei zu teuer.“
Wir sagten dagegen: „Schade! Aber wenn der Schmerz über das Geldausgeben vorbei ist, dann kommt die Freude, und das jahrelang.“ So war es. Es dauerte noch mal Wochen bis wir die Freigabe hatten. Wir rissen das Monstrum raus - der Wohnbereich erschien plötzlich riesig- und positionierten die geplante Treppe an der Stirnseite des Raumes, direkt in Laufrichtung vom Eingang ins Obergeschoss.
Fazit
Es sind Jahre vergangen, der Schmerz über das Geldausgeben ist lange vorbei, die Treppe mit Ihren gebogenen Wangen steht im Raum, als ob sie immer da stand. Wenn wir uns sehen - Architekt und Kunde - dann lächeln wir über diese Geschichte, die uns bis heute verbindet.
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Skizzen & Grundrisse
Daten & Fakten
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