Raumbildender Ausbau des Henry van de Velde-Museums in der Villa Esche
Für die Räume wurden Leuchten entworfen, die nicht modern waren, aber auch nicht historisch, sondern kontextual
022 - Planungs- und Ausführungszeit 2000 - 2001, Chemnitz
Henry van de Velde (1863-1957) gehörte zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu den bedeutendsten Vertretern des Jugendstils. Die neue werk- und materialgerecht gestaltete Form seiner Möbel, Geräte, Bucheinbände und Innenräume wirkte auf die Entwicklung des Designs in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts bestimmend. Die Mehrzahl der Aufträge, die van de Velde um die Jahrhundertwende bekam, schloss eine Konkurrenz mit den großen Architekten seiner Zeit ein. Peter Behrends, Bruno Paul und Hermann Muthesius bauten anders als van de Velde, der stets erkennen ließ, dass er als Architekt Autodidakt war und von daher eine ungewöhnliche gestalterische Freiheit für seine heute Historische Architektur bezog.
Mustergültige Restaurierung der Stadtvilla
Den ersten Gebäuden, die er in Deutschland errichtete oder entwarf, ist anzusehen, dass sie stilistisch von seinen Möbeln abgeleitet wurden. Dies gilt vor allem für die Stadtvilla Esche in Chemnitz von 1903. Esche war ein hiesiger Strumpf-Fabrikant. Das Architekturbüro Wendisch aus Chemnitz hat in den Jahren 1998 bis 2001 diese Stadtvilla mustergültig restauriert und die Historische Architektur mittels Umbau behutsam in die Gegenwart geführt. Von Herrn Klaus Jürgen Sembach bekamen wir den Auftrag, als Planungsbüro den Umbau des van de Velde-Museums im ersten Obergeschoss zu betreuen. Die Eröffnung fand mit dem damaligen Bundespräsident Rau am 13.12.2001 statt.
Henry van de Velde, einer der großen Baumeister in Europa, der nie Architektur studiert hat, baute Herrn Esche, einem Strumpffabrikanten, diese Villa in Chemnitz. Ein Baudenkmal höchsten Ranges, das auch auf diesem Niveau instandgesetzt wurde.
Wir bekamen über Herrn Klaus-Jürgen Sembach einen bekannten Van-de-Velde-Kenner, den Auftrag den Entwurf, die Ausführungsplanung, Ausschreibung und Bauleitung für die Museumsräume durchzuführen. Konstruktiv waren die Herausforderungen überschaubar, aber bis sich alle Projektbeteiligten einigen konnten, dauerte es Monate.
Unsere geplanten Arbeiten waren furniert, mit Intarsien aus Naturlinoleum auf denen dann Originalmöbel von van de Velde präsentiert wurden. Ihre Position mit den Objekten, war am historischen Ort der Villa (Schlafen, Zimmer des Herrn, Ankleide, Wohnen, Baderaum etc.). Der Schreiner-Auftrag ging nach Nürnberg, sodass die Steuerung und Detailabstimmung in den Werkstätten der ausführenden Firma gut möglich waren.
Für die Räume wurden Leuchten entworfen, die nicht modern waren, aber auch nicht historisch, sondern kontextual. Wir mögen diese Art zu entwerfen. Dieser Auftrag ging ins Erzgebirge, an eine Firma, die sich seit 150 Jahren mit Messingbearbeitung beschäftigt. Unsere Erkenntnis: Museumsarbeit ist Detailarbeit mit viel Geduld für Besprechungen, aber in diesem Fall war dieses Museum zum Glück keine temporäre Einrichtung, wie das Tanzmuseum.
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