Dem Haus aufs Dach gefahren - Photovoltaikanlage auf dem Dach speist Strom ins öffentliche Stromnetz
Neubau eines Penthouse mit Außenanlage in Nürnberg
084 Planungs- und Ausführungszeit 2012 - 2015, Nürnberg
Eine seltene Bauaufgabe, denn im protestantischen Nürnberg gibt man sich meist bescheiden und manchmal fehlen die Visionen. Die Aufgabe ist klar und geradlinig: Unsere Auftraggeber möchten ein einmaliges Büro für einen Freiberufler haben, mit weitem Blick und einem Aufzug und möglichst offen leben - mit Terrasse und Kamin. Nach Studien haben wir uns zu der hier anskizzierten Lösung entschieden, die wahrscheinlich, wenn die Statik vorliegt, eine Mischkonstruktion aus Stahl, Glas und Metall wird. Das Besondere an diesem Projekt ist, dass hier für eine hochwertige Wohn- oder Gewerbenutzung keine Grundstücksfläche benötigt wird und im Gegensatz zum Dachgeschossausbau das Penthouse keine Schrägen hat.
Einige Worte noch zur Geschichte des Penthouses:
Das Penthouse entwickelte sich als eigenständige Bauform der städtischen Architektur ab dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Im Zusammenhang damit stand die Verbreitung des elektrischen Aufzuges, der bei Hochhäusern nun einen bequemen Zugang zum obersten Geschoss ermöglichte. Für die Planung und die Festlegung der Details benötigt man sicher 9 Monate. Bis dann unser visionärer Kunde den ungestörten Blick genießen kann, kommen noch einmal mindestens 6 Monate Bauzeit hinzu.
Projektstand Sommer 2013:
Richtfest gefeiert !
Projektstand Oktober 2013
Das Dach ist fertig, der Kamin sowie die Photovoltaikanlage sind darauf installiert und der Strom der Photovoltaikanlage wird voraussichtlich ab Ende des Monats ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Im Innenleben des Hauses hat sich auch schon einiges getan; die Wände und Böden sind geschlossen und die Heizung ist bereits in Betrieb genommen. Der Öltank wurde abgepumpt und steht bereit für die Umfunktionalisierung zur Regenwasserzisterne. Das Abnehmen des Baugerüsts ist noch vor Weihnachten geplant, damit im Frühjahr der Einzug des Bauherrn stattfinden kann.
Heizungstechnische Information
Die bestehende Ölheizung des Bestandsgebäudes wird durch einen Gas-Brennwertkessel betrieben, wohingegen das Penthouse durch eine Außenluft-Wärmepumpe für Kühlung und Heizung Energie erhält. Diese Wärmepumpe nutzt als erste Primärenergiequelle Strom, als zweite Primärenergiequelle Außenumgebungsluft, der sie Wärme entzieht und dem Heizkreislauf zuführt. Die sommerlichen Kühlung erfolgt ebenfalls durch die Wärmepumpe, was durch Umkehrbetrieb geschieht, d.h. statt warmem wird kaltes Wasser erzeugt. Die das Gesamtkonzept abrundende Photovoltaikanlage erzeugt den Strom für u.a. Heizung und Anlagentechnik und deckt außerdem noch den hauseigenen Bedarf. Der darüber hinaus erzeugte Strom wird in das öffentliche Netz weitergegeben.
Projektstand April 2014
Das Haus wurde modernisiert und drei Mietwohnungen sind entstanden mit leichten Grundrissveränderungen. Obenauf sitzt nun das Penthouse. Verwendete Materialien sind Stahl, Glas und Holz. Das Objekt wurde mit größter Liebe zum Detail ausgeführt und ist mit modernster Technik ausgestattet; es bedarf nur noch kleinerer Eingriffe und seine Fertigstellung ist in Sicht.
Projektstand Frühsommer 2015
Passend zu den stilistischen Veränderungen durch die Baumaßnahme, sollten Eingangsbereich und Zaun saniert bzw. erneuert werden. Dies geschah unter Einbeziehung eines Müllports, einer modernen Briefkastenanlage mit Paketdepot, neuer Kommunikationstechnik inkl. Videoüberwachung sowie einer Erweiterung der zu den Garagen führenden Einfahrten. Der Entwurf sah vor, die Betonung der Horizontalwirkung des Gebäudes sowie die Farbgebung aufzugreifen. Der neue Außenauftritt sollte sowohl zeitgemäß klar sein, zugleich aber nicht zu nüchtern wirken. Zwischen drei Zugängen, beiden Einfahrten, die das Grundstück flankieren und dem mittig gelegenen Eingang, soll eine dichte Hecke den bisherigen Zaun ersetzen. Die Gartentür, der Müllport sowie die Einfahrtstore sind bewusst flächig gehalten und setzen sich, ebenso wie alle übrigen Funktionselemente, klar gegen das weiß gehaltene Mauerwerk ab.
Das Objekt: Mehrfamilienhaus aus dem Baujahr 1960 in Nürnberg
Das Objekt, ein Mehrfamilienhaus aus dem Baujahr 1960, befindet sich in Nürnberg unterhalb des Schmausenbuck, in landschaftlich und städtebaulich privilegierter Lage. Das bis dato fremdvermietete Haus wies 2 Wohnungen im EG und 2 Wohnungen im OG mit jeweils 100 qm Wohnfläche und einem mittig gelegenem Treppenhaus auf. Die Aufgabe bestand darin, den bisher als Dachboden genutzten Raum zu einem qualitätsvollen Büro für den Hausbesitzer umzubauen. Der Bebauungsplan ließ, wie im Bestand vorhanden, lediglich 2 Geschosse mit einem Dach zu. Nachdem unterschiedliche Entwürfe aufzeigten, dass mit dem Ausbau des Bestandes keine befriedigende Lösung zu erzielen wäre, entschied man sich dafür, das Walmdach abzutragen und durch ein Penthaus zu ersetzen, wobei die Kubatur des alten Gebäudes beizubehalten war.
Für die Ausführung fiel die Wahl auf eine Holzrahmenbauweise mit Staffeldach. Hierdurch entstand ein Baukörper, der eine zu einem Drittel geringere Deckenhöhe als üblich aufweist. Eine gelungene Nutzung entstand dadurch, dass dem niedrigen Teil sämtliche untergeordneten und dem hohen Bereich alle wesentlichen Funktionen zugeordnet wurden. Zugleich erreichte man über große Oberlichter eine gezielte Aufweitung des flachen Gebäudeteils. Der hohe und nach Süden orientierte Haupttrakt erhielt eine großzügige Verglasung und verlängert sich atmosphärisch über eine schwellenlose Terrasse in den Außenraum.
Die Temperierung des Penthouse erfolgt gänzlich unabhängig vom Bestandsgebäude. Eine über das Solardach mit Strom versorgte Wärmepumpe liefert die benötigte Energie für die sich jeweils jahreszeitlich anpassende Form der Bauteilaktivierung, wobei die winterliche Wärme- bzw. die sommerliche Kühllast durch eine hochwertige Dämmung der Gebäudehülle auf ein Minimum reduziert wurde. Die gesamte Regelung erfolgt über ein KNX-BUS-System welches auch die übrige Haustechnik steuert. Ein auf 10 kW ausgelegter Heizkamin sorgt im Winter für Behaglichkeit und im Bedarfsfall für zusätzliche Wärme.
Eine Vorgabe der Auftraggeber war es, sich so gut wie möglich in den Bestand einzufügen und bei aller Raffinesse gegenüber der Umgebungsarchitektur Zurückhaltung zu üben.
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