Instandsetzung von Dach und Fassade eines Geschäftshauses in Bestlage
Kostenplanung ist bei Instandsetzungen wie bei diesem Geschäftshaus unter Denkmalschutz wichtig
052 - Planungs- und Ausführungszeit 2006 - 2007, Nürnberg
Das Prinzregentenufer – man denkt sofort an einen Fluss, an Platanenalleen, herrschaftliche Häuser und Wohnungen in überdimensionaler Größe. Die Wenigsten haben die Kosten für die Sanierung dieser alten Gebäude im Hinterkopf, gerade wenn sie unter Denkmalschutz stehen. Eine vorausschauende Kostenplanung ist hierbei eigentlich unerlässlich, für den Auftraggeber wie für den Architekten. Im vorliegenden Fall wurden wir mit der Planung eines 300 Quadratmeter großen Daches beauftragt, und im Zuge dieser Planung mussten die Fassade und das Dach in Stand gesetzt werden.
Im Rahmen des mit der Denkmalschutzbehörde abgestimmten Genehmigungsverfahrens wurden großartige Erfolge in Zusammenarbeit mit der unteren Denkmalschutzbehörde erzielt, so dass sämtliche Sanierungswünsche des Auftraggebers umgesetzt werden konnten. Im ersten Abschnitt der Maßnahme wurden das Dach und die Fassade in Stand gesetzt und es ist geplant, den Dachraum in den nächsten Jahren zu erweitern. Unsere Empfehlung ist, Arbeiten an solchen Gebäuden wirklich komplex und langfristig zu planen und dann je nach Kostenplan in Zusammenarbeit mit dem Architekt abschnittsweise zu realisieren, aber nicht, ohne ein Gesamtkonzept zu besitzen.
Was kann denn noch nachhaltiger sein: Das Haus ist eingerüstet, um das Dach auszubauen, dann überprüft man natürlich auch die Fassade.
Zu den Standardaufgaben bei einer Fassadeninstandsetzung gehören aus unserer Sicht:
- Maßliche und technische Bestandsaufnahme, vor allem Schadenskartierung
- Ermittlung der Haftzugwerte der Putze
- Ermitteln der Wasseraufnahmefähigkeit der Sandsteine
- Restauratorische Untersuchung der Farbfassungen
- Putz-und Farbanalysen
Unsere Entwurfsidee war, nachdem wir die Schäden analysiert hatten, dass wir die Fassade von einer dispersen Beschichtung auf ein mineralisches System umbauen und der Fassade ihre bauzeitliche Eleganz zurückzugeben. Diese lebte viel von der Ebenheit und dem matten Glanz der Farben.
Vorher mussten aber diverse konstruktive Mängel, die bei der letzten Instandsetzung vor 20 Jahren übersehen worden waren, beseitigt werden: Bauteilanschlüsse zwischen Blech und Putz, Sandstein und Putz und Putz und Fenster.
Ein zweiter Punkt war die Festigung der Putze, Risssanierung und teilweises Aufbringen von Neuputzen.
Nach einer finalen Trockenreinigung mit Druckluft mit Rücksicht auf die Mieter, bauten wir über fixative und mehrfach füllende Beschichtungssysteme eine nach außen diffusionsoffener werdende neue Schicht auf. Wichtig war hierbei die organische „Verkrallung“ mit dem ursprünglichen Farbgrund und das Füllen der Porosität der Putze. Diese Maßnahmen reduzierten den Schattenanteil und damit die optische Vergrauung und führten zur gewünschten matten Eleganz.
Ergänzend zu dieser Maßnahmen probierten wir ein wirtschaftliches Kellertrockenlegungskonzept, indem wir Putze abnahmen und ein System von Querlüftungsöffnungen schafften. Der geplante Feuchtetransport war höher als der Feuchteeintrag - es hat also funktioniert und tut es noch immer.
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