Sanierung der historischen Fassade und des Daches der Stadtvilla in Nürnberg
Campestraße in Nürnberg – Instandsetzung eines historischen Geschäftshauses
020 Planungs- und Ausführungszeit 2000 - 2001, Nürnberg
Nachdem es dem Verein Gesellschaft Museum möglich geworden war, den Park an eine Firma per Erbpacht zu vergeben, konnte aufgrund dieses ständig rieselnden Geldregens ein Kredit aufgenommen werden. Die lange fällige Instandsetzung der historischen Fassade und des Daches der Stadtvilla konnte beginnen. Die Sanierung der Stadtvilla stellte sich allerdings als kompliziert heraus. Der Schilfsandstein der Fassade war so stark geschädigt, dass wir Architekten aufgrund des Budgets sehr viele Kunststücke vollbringen mussten. Innerhalb von drei Jahren wurden etwa 1,5 Millionen Euro investiert. Somit ist der Erhalt der Stadtvilla für die nächsten Jahre gesichert.
Wer historische Architektur sanieren will, braucht einen langen Atem
Der Verein investierte weiter in die Schönheit des Aufgangs, und kurz nach Fertigstellung umschwärmten hiesige Models das Raumerlebnis. Nachdem die Instandsetzung des Treppenhauses vollendet war, kamen wir auf die Idee, im Keller Bridge-Räume einzurichten. So mussten wir den alten Kohlenkeller im Gebäude herrichten. Wenn Architekten eine Instandsetzung ernst nehmen, bleibt kein Kohlenkeller bestehen. Es war schwierig, die Vereinsmitglieder davon zu überzeugen, dass diese Zone ein Erlebnisraum und Rückzugsgebiet für die Vereinsmitglieder werden kann.
Nach einer umfangreichen Trockenlegungsmaßnahme werden die Räume heute von einem der größten Bridge-Vereine Deutschlands genutzt. Wir hoffen, dass die Tiefe des Kellers der Stadtvilla den Mitgliedern die nötige Ruhe gibt.
Das Architekturbüro Grimm meinte am Ende der Zusammenarbeit:
„blauhaus hat einen guten Ruf in der Szene (korrekt, hart, fachlich exakt)“
Beginn der Instandsetzung für die Gesellschaft Museum
Mit dem „ewig tropfenden Rinnsal“, der Erbpacht aus dem Projekt 18 – Campepark – konnte die Gesellschaft Museum für die Instandsetzung ihres Anwesens einen Kredit aufnehmen. Wir hatten einen 20-Jahres-Plan für die Instandsetzung erstellt, der im Wesentlichen aus folgenden Bausteinen bestand:
- Erdgeschoss mit Einbau Lüftungsanlage (Projekt 13 - Modernisierung des Restaurants)
- Dach mit Gauben und Schornsteinen
- Fassade und Haupttreppenhaus
- Kellertrockenlegung
- Außenanlagen.
Die Punkte 2 und 3 konnten wir nun vorfristig beginnen. Wir bekamen 1.100.000 DM, mehr hat der Verein nicht bekommen.
In der Bauleitung war ein hohes Maß an Fachkenntnis und Schnittstellenmanagement gefordert
Eine architektenseits aufgestellte Maxime der Kostensteuerung sicherte den Erfolg des Projektes: Wir machen keine Ausschreibung und wenn das Geld alle ist, hören wir auf zu arbeiten. Zur Erläuterung: Die Villa mit ihrer sehr ausdifferenzierten Baugestalt des Neorokoko und von über 40 Teildachflächen des mehrfach abgeknickten Mansarddaches erfordert in der Bauleitung eines hohes Maß an Fachkenntnis und Schnittstellenmanagement zwischen folgenden Gewerken:
- Baustelleneinrichtung
- Gerüstbau
- Dachdecker und Flaschner
- Steinmetzen
- Putzer und Maler
- Zimmerleuten
- Vergolder und Restauratoren
Aufgrund der Schadensmenge enthielt das Projekt ein nicht kalkulierbares Risiko für den Verein, denn das Budget war fix. Aber unser Ziel war eine kompromisslose Qualität und lieber aufhören und später, wenn wieder Geld da ist , weitermachen.
Das ging nur in einer Baupartnerschaft. Wir haben uns ein Unternehmen gesucht, das alle benötigten Handwerker im Haus hat, dann das Geld „auf den Tisch“ gelegt und reinen Wein eingeschenkt. So haben wir alle 14 Tage den Leistungsstand aktualisiert, was sehr schnell ging, und konnten so das Dach und sechs Fassadenseiten kompromisslos instandsetzen.
Der elliptische Treppenturm und die Fassade zur Frommannstraße waren im Budget nicht mehr enthalten. Hier wurde der Bestand gesichert und keine Reprofilierungen der Architekturelemente der Fassade durchgeführt. Das ist was für die nächsten Generationen, ebenso wie die Einfriedung des Anwesens und der Keller.
Aus heutiger Sicht war dies ein nachhaltiges Projekt mit Spaß am Bauen, wenig Schriftverkehr, ohne Anwälte, dafür eine Menge Vertrauen und konstruktives Miteinander, das bis zu den am Bau beteiligten Handwerkern spürbar war.
Haus unter Denkmalschutz: Was ist bei einem Umbau, Sanierung oder einer Modernisierung zu Beachten? Wir helfen gerne weiter.
Skizzen & Grundrisse
Daten & Fakten
blauhaus Architekten BDA
Campestraße 10
90419 Nürnberg
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