Erweiterung eines bescheidenen Siedlerhäuschens am Rothsee
Ein würdiger Anbau und Erweiterung in Holz
144 Planungs- und Ausführungszeit 2017 - 2020, Roth
Mit einem Anbau aus Holz zu mehr Raum
Diese Häuser aus der Nachkriegszeit findet man häufig. Sie boten ab 1950, in der Zeit des Wiederaufbaus, Schutz und Unterkunft für die Familie und die Möglichkeit zur Selbstversorgung mit selbst angebautem Obst und Gemüse in den zugehörigen Gärten. Sie spiegelten damals für viele das Gefühl von erstem Luxus und beginnender Eigenständigkeit wider. Vor allem in den Siebziger bis Zweitausender Jahren, von den Ansprüchen an Großzügigkeit, Platzangebot und Komfort überholt, muten sie heute, nach den Umbauten und Erweiterungen wieder überraschend aktuell, charmant und in ihrer Bescheidenheit beruhigend und unaufgeregt an.
Platz und Angemessenheit durch einen Anbau
Um neben dem durch Homeoffice und Nachwuchs gestiegenem Platzbedarf, dem Wunsch nach Bewahrung des ursprünglichen Charmes gerecht zu werden, entschieden sich die Bauherren für den Erhalt der Hausform und zur Errichtung eines Anbaus. Er sollte das Erdgeschoss in den Garten hinein erweitern und die zusätzlichen Räume aufnehmen. Es galt, das Obergeschoss des Bestandshauses für den Nachwuchs frei zu machen und den Eltern im Anbau ein neues und separat gelegenes Refugium mit direktem Zugang zum Garten zu schaffen.
Die Umsetzung des Anbaus
Da wir großen Wert auf die Verwendung natürlicher Materialien legten, bot sich Holz als Baustoff für die Bewältigung dieser Aufgaben an. Zunächst entschloss man sich zum Rückbau aller verfälschenden Momente aus einer ersten Sanierungsphase in den Neunzigern. Ein älteres und wenig sachgerecht aufgebrachtes Wärmedämmverbundsystem wurde entfernt, die durch Aufsatzrollokästen auf ein Quadrat reduzierten Fensteröffnungen wurden auf ihr ursprüngliches Hochformat zurückgeführt.
Das Bestandsdach wurde durch eine Kombination aus Zwischen- und Aufsparrendämmung energetisch auf Stand gebracht und bietet nun, sowohl bei sommerlicher Hitze wie auch in kalten Wintern, hohen Wohnkomfort. Die hellen Holzfenster erhielten eine Mittelteilung und die gewünschten Rollos verschwanden vollständig im Fassadenaufbau. Wiederhergestellte Faschen versöhnen die Öffnungen von Türen und Fenstern wieder mit der Fassade. Diese erhielt einen feinen, elegant durchgefärbten, feinkörnigen Putz.
Der nicht unterkellerte Anbau wurde ab der Bodenplatte als Holzrahmenbau mit Gründach realisiert. Großzügige Fensteröffnungen bringen Licht ins Gebäudeinnere, Vordächer, Sicht- und Sonnenschutzelemente sorgen für Intimität. Eine atmosphärisch dichte Lichtführung sorgt dafür, dass das Haus auch im Hochsommer kühl bleibt. Die neu geschaffene Terrasse, die durch Wandelgang und Dachkonstruktion den Anbau und das Bestandsgebäude miteinander verbindet, ermöglicht durch eine Kombination von geschlossenen und offenen Elementen sowie einem unsichtbar montierten Glasdach, einen nahezu vom Wetter unabhängigen Aufenthalt im Freien.
Fazit
Mit einfachen Mitteln gelang es, drei wesentliche Ziele zu erreichen: Das Haus konnte bereits nach wenigen Wochen Kernumbauzeit wieder bezogen werden. Der Charakter des Hauses wurde bewahrt und die angestrebte Erweiterung konnte mit einem maßvoll proportionierten Anbau realisiert werden.
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