Aller guten Dinge sind drei
Erneute Erweiterung des Orthopädie- und Rehabilitationszentrums, Cottbus
116 Planungs- und Ausführungszeit 2016, Cottbus
Nachdem wir im Jahr 1998 den ersten Neubau des Orthopädie- und Rehazentrums in Cottbus und im Jahre 2010 den dazugehörenden zweiten Bauabschnitt, in Form einer Aufstockung, planen und begleiten durften, wurden wir 2016 damit betreut, einen weiteren Bauabschnitt zu planen. Der Auftrag umfasste die Erweiterung der Produktions- und Verwaltungsstätten. Der Bauherr befand sich in der glücklichen Lage, das direkte Nachbargrundstück erwerben und dort genügend Fläche für einen Erweiterungsbau bereitstellen zu können.
Vorentwürfe mit Massenmodellen und Skizzenpapieren
Nach den ersten Gesprächen und Vorentwürfen mit Massenmodellen und Skizzenpapieren, stand der Entwurf schnell fest: Der Neubau soll als eigenständiger Baukörper mit Verbindungsbrücke zum Bestandsgebäude ausgebildet werden. Im Erdgeschoss wird sich der Ausstellungs- und Präsentationsbereich sowie die Reha- und Pflege zu Hause wiederfinden. Wie im Bestand sollen im 1. OG die Werkstätten und Fertigungsbereiche fortgeführt werden. Der Verwaltungs- und Bürobereich sowie Aufenthalts- und Umkleideräume für alle Mitarbeiter mit zusätzlichen Pausenräumlichkeiten entstehen im 2. OG. Die straßenabgewandte Seite bietet genügend Platz für das Lager. Dieses erstreckt sich auf 4 Etagen über die gesamte Gebäudehöhe.
Genehmigungszeit und Energetische Disposition
Die ersten zwei Bauabschnitte kamen ohne hochwertige Technik aus. Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben bekam jedoch die Technik, insbesondere die zentralen Lüftungsanlagen, jetzt ein halbes Untergeschoss. Da ist in den letzten 20 Jahren viel passiert. Viel Geld wird ausgegeben, ob das wirklich sinnvoll war, werden wir in 20 Jahren sehen. Es vergingen 2 Jahre bis diverse Dinge, für die Architekten nicht ausgebildet werden, geklärt waren und wir eine Baugenehmigung hatten. Angefangen beim Wasserschutz, Förderrichtlinien der Landesinvestitionsbank, Pachtverträgen für PV- Anlagen, über Rollstuhlwaschanlagen und Hilfsmittelaufbereitung bis zu arbeitsverweigernden Ingenieuren - das Tagesgeschäft eines Generalplaners. Die Außenanlagen durften keinen Tropfen in den Untergrund leiten, sondern müssen alles in einen Vorfluter abführen - das sind Kosten, die keiner sieht, die aber nötig sind. Das Erdgeschoss wurde vom Kunden gemeinsam im Team und mit einem auf das Thema Reha und Care spezialisierten Fachplaner designed.
Die Eckdaten
Wir bauten ca. 2.000 m3 Nutzfläche mit einem Volumen von ca. 8.500 m3, mit der Zielstellung unter 2.000 €/m3 Nutzfläche zu bleiben. Als Erstes wurde die Verbindungsbrücke in einen vierten Bauabschnitt "gepackt". Dann kam Corona mit den bekannten Problematiken, wie Fachkräftemangel, ungültige Werkverträge bzgl. Terminen, Materialmangel, dann der Krieg und die Inflation und das Ganze bei laufendem Betrieb. Nur durch große Einsparungen - u.a. wurde aus der vorgehängten Fassade ein mineralischer Rillenputz - konnten wir das Schiff kostenmäßig wieder auf Zielkurs bringen. Was nicht angerührt wurde ist die Technik: das Gebäude wird energieneutral über eine PV-Anlage mit Wärmepumpe versorgt (leider sieht diese teure Technik niemand).
Fazit
Wir sind spät fertig geworden; das Haus funktioniert intern bestens und in Synergie mit den Bestandsbauten von 1998 und 2010. Wir haben den Kostenrahmen eingehalten, trotz der oben benannten Themen, teilweise durch harte Einsparungen. Zu Gute kam dem Projekt: ein familiengeführter Mittelstandsbetrieb mit kurzen, freundschaftlichen Entscheidungswegen und viel Mithilfe der Firmenleitung beim Antreiben und auch beim Lösen von bauseitig bekannten Themen. Das Kernstück des Hauses ist die Reha-Technik und Homecare, die ein ganzes Geschoss besetzt und darüber gleich die Werkstätten - hier hat sich das Haus ZIMMERMANN wieder einmal ein Alleinstellungsmerkmal erarbeitet.
Wir danken Jörg Zimmermann, Markus Geisler, Sebastian Zinder und ihrem Team für die Geduld und Ausdauer bei diesem dritten Abschnitt. In unserem Hause besonders Christina Kuchinke, die viele tausend Kilometer auf der Autobahn verbracht hat und die Kosten souverän im Griff hatte. Herr Geisler sagte so gerne: "Bei ZIMMERMANN WIRD IMMER EINE SCHIPPE TIEFER GEGRABEN"- er meinte damit, dass auch bei ihnen sehr gründlich gearbeitet wird - und sie den wichtigen 360°-Blick haben für ihre Patienten und Kunden. Wahrscheinlich ist es auch das, was uns seit 25 Jahren mit ZIMMERMAN verbindet.
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Skizzen & Grundrisse
Daten & Fakten
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