Energetische Modernisierung eines Mehrfamilienhauses, Brand- und Wärmeschutz im Fokus
Ins Dach mit Hindernissen: Erweiterung eines Mehrfamilienhauses um eine Wohnung
106 Planungs- und Ausführungszeit 2015 - 2016, Nürnberg
Mit diesem Projekt beschäftigen wir uns bereits seit vielen Jahren. Oftmals konnte keine Entscheidung herbeigeführt werden oder es fehlte die Kraft, sich um die wirklich relevanten Dinge zu kümmern. Wir sind dann doch die Erweiterung des Mehrfamilienhauses in Johannis um eine Wohnung angegangen. Im Bestand existieren vier Einheiten, die mit einer neuen Zentralheizung verbunden wurden, da alle mit unterschiedlichen Heizmedien ausgestattet waren. Als wir ans Werk gingen, fanden alle baulichen Maßnahmen bei laufendem Betrieb statt.
Dachgeschoss mit Stahlbetondecke
Die oberen beiden Geschosse in diesem Objekt wurden während des Zweiten Weltkrieges zerbomt. Der Wiederaufbau, der in den 50er Jahren erfolgte, wies eine besondere bauliche Qualität auf. Das Dachgeschoss besaß eine Stahlbetondecke. Auf dieser ruhte ein abgewalmter Satteldachstuhl, der aufgrund des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes unter Denkmalschutz stand, wie auch das darunter liegende Geschoss.
Wegen dieser Decke hatten wir das Glück, dass uns für die 100 m² große Dachgeschoss-Wohnung eine Loggia genehmigt wurde, jedoch mit der Auflage, diese wieder zu überdachen. Einschnitte in das Dach werden nur in Form einer Überdachung genehmigt, obwohl es die Rückseite ist. Wir fragen lieber nicht nach dem Sinn dieser Bestimmung. Nachdem die Bewohner des Gebäudes im Rahmen der üblichen Sondierungsgespräche und Bürgerversammlungen informiert worden waren, wurden die Maßnahmen innerhalb von sechs Monaten realisiert.
Mehrfamilienhaus mit guter Bausubstanz, Brandschutz im Fokus
Bei dem Haus handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus, das circa 1890 erbaut worden war. Die Bausubstanz war relativ unproblematisch. Da durch die Aufstockung das Problem des Brandschutzes in den oberen Geschossen kompensiert werden konnte, reichte eine normale Entrauchung des Treppenraumes sowie die Herstellung der üblichen 1. und 2. Rettungswege aus. Problematisch erwies sich aber das Anbringen des Wärmedämmverbundsystems innerhalb der Aufstockung. Dieses konnten wir durch eine technisch sensible Lösung an den Bestand anpassen, was auch den Zuspruch der örtlichen Behörde fand und so genehmigt wurde.
Eindeckung und die Dachaufbauten laut Brand- und Wärmeschutz
Die Eindeckung und die Dachaufbauten entsprachen den aktuellsten Anforderungen bezüglich Brand- und Wärmeschutz. Die Prüfung der Statik vom Dach der Loggia erforderte noch einen zusätzlichen Fachmann für eine Zweitkontrolle, da der vorhandene Architekt sowie ein Statiker nicht ausreichend waren.
Wegen der Gebäudeklasse waren die Kosten für die Prüfingenieure, Tragwerksplaner und Sonderfachleute für diesem Projekt erheblich. Für diese Kosten hätte man fast einen Aufzug in das Dachgeschoss einbauen können.
Fazit
Hier ein Ratschlag von Herzen: Wer sich auch immer ein Dach ausbauen möchte, sollte sich vorher darüber informieren, was auf ihn zukommt.
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