Wie Klemens Gsell das Untier wachküsste
„Pfütze“ feierte die Verleihung des Bayerischen Theaterpreises – Adventsbrunch bei Cartier – Villa in der Campestraße enthüllt
Wenn Politiker in die „Pfütze springen“, gibt es allerhand zu lachen! In ausgelassener Stimmung feierte das Nürnberger Kinder- und Jugendtheater an der Oberen Kanalstraße 28 die Verleihung des Bayerischen Theaterpreises 2001 für die Produktion „In einem tiefen dunklen Wald“ (frei nach Paul Maar) mit prominenten Gästen und vielen Kindern.
Zum musikalischen Auftakt des fränkischen Familienfestes erklang das „Pfütze“-Lied. Dazu tänzelte Alt-OB Peter Schönlein auf die Bühne und schunkelte beim „Schuwiduwida“ kräftig mit. Anschließend ging es Klemes Gsell an den Kragen. Das Untier, den verwunschenen Königssohn (spielt Andreas Wagner) schleppte den CSU-Fraktionsvorsitzenden im Kostüm von Prinzessin Henriette mit einem Seil zum Grußwort ans Rednerpult. „Toll, wenn man in München erkannt hat, wo wahre Kunst gemacht wird, denn einen besseren Preisträger hätte es gar nicht gegeben“ rief Gsell ins Publikum. Dann gab er dem lieben Untier den lange ersehnten Kuss, jedoch „keusch“ hinter vorgehaltenem Kostüm, was die Gäste mit einem enttäuschten „Oooh“ kommentierten.
Angeschleppt wurden auch noch Gabriele Engel von der Region Nürnberg, Renate Schmidt (Kulturforum Franken) und Rudolf Schwemmbauer bekam Sonderapplaus und ein zusätzliches Bussi vom Untier für die Zusage, der Bezirk werde die Arbeit des Kinder- und Jugendtheaters „Pfütze“ auch weiterhin finanziell kräftig unterstützen. Beifall erklang auch für Mercedes-Niederlassungsleiter Armin Mack, der zur Feier eine Kiste Champagner geschickt hatte. In lockerer Atmosphäre verfolgten anschließend Gäste und Schauspieler auf Großleinwand die am Vorabend im Münchner Prinzregententheater erfolgte Preisverleihung.
Jürgen Decke vom Theater „Pfütze“ lobte neben der Ensembleleistung besonders Christopher Gottwald für die Regiearbeit im Stück „In einem tiefen dunklen Wald“. Dass die Sparte „Kinder- und Jugendtheater“ künftig ein wichtiger Bestandteil des Bayerischen Theaterpreises sei, hob Decke hervor.
Zum Adventsbrunch lud Susanne Auernhammer, neue Boutique-Managerin bei Cartier in Nürnberg, rund 150 Gäste in die Geschäftsräume an der Kaiserstraße 12, darunter auch Isabelle Mangin, Area-Managerin der international bekannten Firma in München und Wien. Auernhammer, die zuletzt für das Unternehmen in Stuttgart arbeitete, bekam Schützenhilfe aus der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg. Clemens Ritter von Wagner, Direktor bei Cartier in Stuttgart und ihr früherer Chef, meinte nur: „Sie ist so gut, dass man sie dringend auf diesen Posten in Nürnberg setzen musste.“ Klar, dass bei dem Geplauder mit Häppchen von Käfer aus München manches wertvolle Armband oder Kettchen über den Ladentisch ging.
Stars haben ihre Macken: Weltenbummler und Schauspieler Hardy Krüger, der kürzlich im Karstadt-Kulturcafé aus seinem neuen Buch „Szenen eines Clowns“ las, verärgerte manchen Zuhörer. Er verbat sich das während der Lesungen übliche Essen und Trinken, um die volle Aufmerksamkeit der Leute zu finden Daraufhin gingen einige früher, andere wiederum waren von seiner Vortragskunst so begeistert, dass sie blieben. Anschließend konnte gegessen und getrunken werden.
Das finanzielle Auskommen der „Gesellschaft Museum“ ist gesichert. Denn für den mit schicken Wohnungen bebauten Garten hinter dem Stammsitz des Vereins in der Campestraße 10 fällt Erbpacht an, rund 30 Millionen Mark in zwei Jahrhunderten. Architekt Mathias Hennig, im Vorstand der Gesellschaft und mit Büro im zweiten Stock der Villa macht der Gedanke an den Geldsegen so viel Freude, dass er mit Kompagnon Joachim Thiel zu einem Barabend in das Restaurant Museum einlud.
Vorrangiger Anlass für das kleine Fest war allerdings, dass die Villa weitgehend wieder ohne Gerüst dasteht. Die Renovierung von Fassade und Dach verschlang 1,5 Millionen Mark. Vor der Villa sollen Gedenktafeln angebracht werden – eine für die „Gesellschaft Museum“, eine für die jüdische Bankiersfamilie Kohn, der die Villa bis zur Zwangsenteignung gehörte. Zum Barabend kam natürlich auch der Vorsitzende der Gesellschaft, Polizei-Vize Peter Link. Werbefachmann Mark Kaller und Müll-Spezialist Kurt Burian von Graf & Kittsteiner, planten emsig, ein vor drei Jahren gestorbenes Projekt wiederzubeleben: Aus dem Mohrenturm wollen sie einen „Turm der Sinne“ machen, die Sparkasse sponsort.
Quelle: Nürnberger Nachrichten