Villa erstrahlt im alten Glanz

„Gesellschaft Museum“ feiert Ende der Sanierungsarbeiten

Mit einem Festabend feierte die Gesellschaft Museum e.V. am Wochenende das Ende der einjährigen Sanierung ihres Gesellschaftshauses, der Villa Campestraße 10.

Verbunden damit war die Enthüllung einer schlichten Stele vor dem eindrucksvollen Haus, die an den jüdischen Privatbankier Emil Kohn erinnert. Kohn hatte das im Stil eines Rokokoschlösschens erbaute Anwesen 1899 als großbürgerlichen Familiensitz errichten lassen.

Für die Sanierung des Hauses hatte die 350 Mitglieder zählende Gesellschaft aus eigener Kraft 767.000 Euro (rund 1,5 Millionen Mark) aufgebracht, erinnerte Vorsitzender Peter Link; von der Denkmalspflege waren knapp 30.000 Euro zugeschossen worden. Für den Verein eine „beachtliche Leistung“, so der Vorsitzende.

Link dankte insbesondere dem verantwortlichen „blauhaus“-Architekten Mathias Hennig dafür, dass dieser die komplexe Arbeit im Inneren und gerade auch die divizile Außengestaltung trotz knapper Mittel mit „viel Ideenreichtum und viel Einfühlungsvermögen“ bewerkstelligt habe.

Ein langer Weg

Möglich wurde die Finanzierung durch die Vergabe von 3600 des 5100 Quadratmeter großen Grundstücks in Erbpacht an einen Bauträger, der darauf 28 große Wohnungen und mehrere Büros baute. Zuvor waren in langen Jahren verschiedene Konzepte, darunter auch die Idee für ein Hotel, erarbeitet und schließlich verworfen worden. Heute ist das Haus vom Untergeschoss (dort hat sich der Bridge-Club eingerichtet) bis zum Dach nutzbar. Im Hochgeschoss betreibt Pächter Harald Leichtle ein Restaurant mit verschieden großen, eleganten Räumen.

Die Gesellschaft Museum wurde 1810 gegründet und nannte sich damals „Gesellschaft zur Pflege der schönen Musen“. Der Begriff „Gesellschaft Museum“ leitete sich vom damaligen Sitz an der Museumsbrücke ab; das Haus wurde jedoch im Krieg zerstört, so Peter Link, der seit zwölf Jahren die Geschicke des Vereins leitet. 1955 wurde die Villa Campestraße von den Erben Kohns erworben. Das Bankhaus Kohn hatte von 1852 bis 1938 seinen Sitz im Eckhaus Königstraße / Brunnengasse, das ebenfalls dem Bombenhagel zum Opfer fiel.

Quelle: Nürnberger Zeitung

Weitere Artikel in dieser Kategorie

Merkzettel

Menu

Schnellkontakt

Schnellkontakt
Bitte beachten Sie unsere Datenschutzerklärung