Reise in die Historie

Geschichtstreff stellt ein neues Stadtteilbuch vor

Schniegling / Wetzendorf / Doos – Mehr als nur eine Ausfallstraße: Mit einem bunten Stadtteilbuch stellt der Geschichtstreff im Stadtteilhaus FiSch den Nürnberger Westen vor.

„Die meisten Leute kennen unseren Stadtteil nur vom Stau“, stellt Ernst Kuttruf fest. „Ein Wohngebiet ohne eigenes Profil an einer der vielen Ein- und Ausfallstraßen moderner Städte.“

Dass dem aber nicht so ist und dass sich im Nürnberger Westen nicht nur historische, sondern auch ganz moderne Schätze verstecken, das wollten Kuttruf und seine Mitautoren vom „Geschichtstreff im Stadtteilhaus FiSch“ mit ihrem neuen Buch „Schniegling, Wetzendorf und Alt-Doos“ zeigen.

Herausgekommen ist ein interessantes und vielseitiges Werk mit über 140 Seiten und zahlreichen Bildern, schwarz-weiß und in Farbe.

Inhaltlich spannt das Stadtteilbuch den Bogen von der frühesten Urgeschichte (wie sich die Pegnitztäler durch tektonische Bewegungen veränderten) über viele schwere Jahrhunderte voller Arbeit und Kriege bis hin zur heutigen Verkehrssituation und den modernen Lofts des Johannisheims.

Historische Recherche

Auf ihrer historischen Recherche für das Buch stießen die rührigen Amateur-Geschichtsforscher auf viel Erstaunliches und Wissenswertes – zum Beispiel auf eine steinerne Brücke aus dem 13. Jahrhundert – damals noch ein extrem teures und aufwändiges Bauwerk, das die Verbindung der Handelsstadt Nürnberg mit dem Westen sicherte. 

Außerdem werden wichtige oder interessante Persönlichkeiten wie Fabrikbesitzer Louis Vetter, Aquarellmaler Oswald Koller oder der Metalldrücker Johann Wallbier vorgestellt.

Hohe Auszeichnung

Wallbier arbeitete bis zu seinem 85. Geburtstag in der Kapselfabrik von Vetter und wurde dafür mit dem Verdienstkreuz der Bundesrepublik ausgezeichnet.

Ein eigenes Kapitel enthält auch die Geschichte der Wahlerschule – immerhin war das 200-jährige Schuljubiläum (1806 wurde die allgemeine Schulpflicht eingeführt) einer der Anlässe, dieses Buch zu verfassen. Darüber hinaus ist die Wahlerschule für einige der Autoren ein wahrhaft geschichtsträchtiger Ort. Viele von ihnen lernten hier das Schreiben.

Persönliche Anekdoten

Ergänzt und gewürzt werden die historischen Berichte durch persönliche Erzählungen. Anekdoten über Lausbubenstreiche, Familienbande und echte Freundschaften dürfen ebenso wenig fehlen wie Geschichten über Plumpsklos oder den berüchtigten „roten Sprengwong“ der Straßenreinigung.

Insgesamt entstand ein sorgfältig recherchiertes Werk, das auch in anderen Stadtteilen Leser finden dürfte.

Quelle: Nürnberger Nachrichten

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