Flexible Wände für flexible Kurse
Rund 20 Minuten kam der bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil gestern zur Eröffnung der modernisierten Räume der IHK-Akademie zu spät. Zuvor konnten sich einige Anwesende frotzelnde Bemerkungen nicht verkneifen, ob vielleicht doch der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) statt seiner komme, hatte der sich doch kürzlich auch zum Wirtschaftsminister ernannt.
Martin Zeil (FDP) bekam davon aber nichts mit. Er eröffnete die Räume, die für 3,2 Millionen Euro umgestaltet worden waren. 500 000 Euro davon hatte der Freistaat beigesteuert. „Der nächste Aufschwung kommt“, ist Zeil sicher. Um zu verhindern, dass dann qualifizierte Fachkräfte fehlten, müsse jetzt verstärkt in Bildung investiert werden. Die IHK leiste dazu einen großen Beitrag.
Im Februar hatten die Bauarbeiten am hinteren Teil der Akademie in der Walter-Braun-Straße begonnen. Die Räume sind jetzt flexibel teilbar und damit für die veränderten Ansprüche der Lehrenden und der Schüler geeignet. Damit passt sich die Akademie den individuellen Unterrichtsformen an, die durch Module und Projekte geprägt sind. 1988 war der Gebäudeteil errichtet worden, 15 Jahre später wurde er um eine Glasfront erweitert.
Beim Umbau wurden aktuelle Energieeffizienz- und Brandschutzrichtlinien berücksichtigt. Zudem wurde aus der Cafeteria eine Lounge.
„Wir sind keine Viertelstunde später fertig geworden, als wir geplant hatten“, sagte IHK-Präsident Klaus Wübbenhorst bei der Einweihung. Und man habe keinen Cent mehr ausgegeben als kalkuliert war. Auch die Umbauten, ausgeführt durch das Architekturbüro „blauhaus“, waren ohne Störungen verlaufen. Allerdings wurde dreimal Feueralarm ausgelöst; der Grund waren jedoch nur kräftige Staubwolken.
Rund 7000 Menschen nehmen jährlich an den IHK-Seminaren und Lehrgängen teil. Die Kurse reichen vom kaufmännischen über den technischen Bereich bis hin zu Persönlichkeitsbildung und IT. Weiterbildungskurse gibt es ebenfalls, die unter anderem zu einem anerkannten Abschluss als Betriebs- oder Fachwirt sowie Industriemeister führen. Auch Existenzgründer erhalten in der IHK das nötige Wissen.
Quelle: Nürnberger Zeitung