Event – blauhaus macht Workshop

Ein ganzes Schulhaus als Atelier

In der Wahlerschule waren Kinder und Eltern eine Woche gemeinsam kreativ

Fünf Tage standen die Zeichen in der Wahlerschule in Schniegling auf Kunst: In allen Klassen tüftelten die Schüler unter dem Motto „Kunst verbindet“. Eltern waren eingeladen, ihren Sprösslingen zu assistieren.

Vor dem Schulhaus flechten Kinder bunte Bänder an Zaunlatten. In den Klassen wird gemalt, aus Zeitungspapier Kleidung gefaltet und geschnitten, Tierfiguren aus Draht gebogen. Kunst gehört zum Unterricht. Doch eine ganze Kunstwoche zusammen mit den Eltern erleben die Kinder der Wahlerschule an der Holsteiner Straße das erste Mal.

Yannick aus der 4a biegt einen Draht. Auf einem Blatt Papier hat er einen Hund und einen Haifisch skizziert. „Das ist meine Vorlage“, sagt der Grundschüler. Unter seinem konzentrierten Blick auf das Metall entsteht der Umriss eines Vierbeiners. Warum er sich für einen Hund entschieden hat? „Ich hatte einen Hund, der ist vor einem Jahr gestorben. Darüber bin ich traurig“, sagt der Zehnjährige.

Ilaysia und Lillian aus der ersten Jahrgangsstufe tupfen mit Schwämmen blaue Farbe auf ihr Papier. Haie, Seepferdchen, Oktopusse und bunte Fische lassen sie in ihrem Aquarium auf dem Blatt schwimmen.

In einem anderen Klassenzimmer suchen die Schüler von Christa Weniger auf die Frage „Wie entsteht ein Buch?“ nach Antworten. Dafür hat Weniger mit ihrer Kollegin Anne Schlör eine Druckwerkstatt angeschafft. Das Besondere: In dem integrativen Projekt kommen Kinder der Wahlerschule und der Jakob-Muth-Förderschule zusammen. „Das Setzen der Buchstaben erfordert Konzentration und unterstützt das Lernen der Rechtschreibung“, erklärt Weniger.

„Kunst verbindet“ lautet das Motto der Aktionswoche. „Wichtig ist uns, dass die Eltern mit ihren Kindern arbeiten – und zwar auf Augenhöhe“, sagt Konrektorin Susanne Kaufmann. Außerdem vernetze sich die Wahlerschule im Stadtteil und darüber hinaus. Das Stadtteilhaus FiSch, der Regenbogenkindergarten, die Kindertagesstätten der Arbeiterwohlfahrt und der Versöhnungskirche machten mit. Ebenso wie Architekten und Künstler.

Um die Eltern stärker an die Schule zu binden, fanden außerdem Workshops nur für Mamas und Papas statt. Sie konnten „plastisch gestalten“ oder Landschaftscollagen basteln – ohne den Nachwuchs.

Quelle: Nürnberger Stadtanzeiger, Ausgabe Nord, 39.06.2011 – 05.07.2011

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