Die Blaue Nacht
Konzept "blaupause" zur Blauen Nacht Nürnberg 2003
Jährlich wird in Nürnberg die „Lange Nacht der Museen“ unter dem Titel „Die blaue Nacht“ veranstaltet.
Seit nun mehr 3 Jahren in Folge etabliert sich die Veranstaltung und hat mit inzwischen über 150 Tausend Besuchern einen durchschlagenden Erfolg. Auf der Kulturmeile und im gesamten Innenstadtbereich öffnen Museen, Galerien und Bars ihre Pforten und laden zu einem etwas anderen Kulturgenuss ein. Daneben präsentieren sich Künstler mit ihren Werken.
Im Jahr 2003 soll nun die Reihe der Beiträge durch einen für diese Veranstaltung ganz besonderen Programmpunkt vervollständigt werden: Erstmals wird sich ein Projekt ausschließlich mit dem Titelthema, der Farbe Blau, auseinandersetzen. Im zentral gelegenen Alten Rathaus verwandelt sich hierfür die historische Ehrenhalle am 17. Mai zu einer multimedialen Installation aus Blau. Die Halle bietet sich nicht nur durch ihre Lage und Infrastruktur an, sondern ihr Kreuzgratgewölbe bietet eine hervorragende Leinwand für eine nicht alltägliche Deckenprojektion.
Ins Leben gerufen wurde das Projekt von zwei Diplomanden der Hochschule der Medien in Stuttgart.
Treatment „blaupause“
Acht Projektionseinheiten verwandeln das weiß verputzt Deckengewölbe der Halle in ein sich stetig veränderndes Fresko. Auf den vier mittleren Gewölbeteilen wird jeweils eine kreisförmige Videoprojektion abgebildet. Jeder Kreis spiegelt innerhalb von zwei bis drei Minuten eines der folgenden Themen wieder: „Allgegenwart von Blau“, „Blaue Vielfalt“, „Reduktion in Blau“, „Fehlen von Blau“.
Die „Allgegenwart von Blau“ lädt den Besucher ein „eine blaue Pause“ zu machen, zu sehen wo überall Blau ist und wie man dieses empfindet. Auf der Projektionsfläche „Blaue Vielfalt“ steht die Wirkung und Vielseitigkeit der Blauen Farbe im Vordergrund. Der Besucher sieht „Blau und dann eine Pause“. Die „Reduktion in Blau“ wird anhand der „Blaupause“, also dem Kopierverfahren gezeigt. „Eine Pause vom Blauen“ erfährt der Besucher auf der vierten Kreisprojektion mit dem Thema „Fehlen von Blau“. Musik- und Tonfetzen begleiten die vier Projektionen.
Die Themenkreise sind umgeben von einer Diaprojektion, welche das gesamte Deckengewölbe der Halle ausfüllt und den Besucher in die Thematik einstimmt. Der ansonsten unbeleuchtete Raum wird so in ein fahles blaues Licht getaucht, wodurch eine unverwechselbare Atmosphäre entsteht.
Im Raum sind Sitzgelegenheiten von denen der Besucher, sofern er länger verweilen möchte, einen hervorragenden Blick auf das projizierte Fresko hat.
Technik
Die Projektionstechnik ist mittig unter jedem Gewölbeteil auf dem Boden angebracht. Die extrem weitwinklige Projektion, welche erforderlich ist, um das gesamte Gewölbe auszufüllen, ist technisch aufwändig und erfordert durch die großen Umlenkspiegel relativ viel Platz.
Trotzdem ist es gelungen die Projektionseinheit in einem Würfel mit der Kantenlänge von einem Meter unterzubringen. Darin sind jeweils zwei Diaprojektoren mit Umlenkspiegel und Steuerungshardware, und in den mittleren vier zusätzlich jeweils ein Beamer mit PC als Bildzuspieler, untergebracht.
Der Würfel wird umgeben sein von einer hinterleuchteten Blaupause, welche gleichzeitig mehrere Funktionen erfüllt: Sie greift das Thema auf und verbindet den Würfel mit dem Raum. Außerdem dient sie als Absperrung, damit die Besucher nicht in den Strahlengang laufen.
Der 5-Kanal-Ton kommt aus vier Lautsprechern, welche kreisförmig um die mittlere Säule angeordnet sind. Des weiteren kommt ein Subwoofer zum Einsatz. Mit dieser Technik ist es möglich für jede Videoprojektion einen vom Gesamtton abweichenden Klang zu erzeugen.
Die zentrale Steuerung für alle multimedialen Einheiten sollte möglichst im nebenliegenden Lagerraum untergebracht werden, wo sie den Raumeindruck nicht stört.
Quelle: Blaue Nacht Nürnberg
Hinweis: blauhaus war 2003+2004 Sponsor einzelner Kunstprojekte der blauen Nacht.