Aus „Alt“ mach „Neu“
Nürnberg – Bereits zum zehnten Mal wurden im Rahmen des erweiterten Fassadenwettbewerbs der Stadtsparkasse Nürnberg besonders gut renovierte Häuser prämiert und Geldpreise im Gesamtwert von 24.000 Mark an die Besitzer vergeben.
Eingeteilt wurden die zu bewertenden Objekte neben einer Vielzahl von Beurteilungskriterien vornehmlich in zwei Hauptgruppen: Objekte, die bis 1940 errichtet wurden, sowie Objekte, deren Erbauungsjahr im Zeitraum von 1941 bis 1979 zu finden ist. Darüberhinaus beurteilte die eigens zusammengestellte ehrenamtliche Gutachterkommission nach strengen Richtlinien wie beispielsweise Bewertung der städtebaulichen Einordnung, Gestalterische Bewertung des Gebäudes, Farb- und Materialwahl im Hinblick auf die Fassadenarchitektur sowie Bewertung des Engagements des Hauseigentümers.
Insgesamt wurden bei diesem erweiterten Fassadenwettbewerb vier erste Preise, vier zweite Preise sowie sieben Anerkennungspreise an die Teilnehmer vergeben. Aufgeteilt wurden die Preisgelder im Gesamtwert von 24.000 Mark, gestiftet von Stadtsparkasse Nürnberg, vergangenen Freitag durch die Jury unter Mitwirkung des Sparkassendirektors Dieter Herzog.
Besonders beeindruckt zeigte sich die Gutachterkommission, die sich aus Architekten, Kommunalpolitikern und Medienvertretern zusammensetzte, vor allem von dem Wettbewerbsobjekt in der Rückertstraße 1.
Das Gebäude aus dem Jahr 1915 wurde aufgrund der vorbildlichen Ausführung der Renovierungsarbeiten in die höchste Beurteilungskategorie aufgenommen. Ebenfalls unter die ersten vier wurden zwei historisch wertvolle Häuser in der Großweidenmühlstraße 9 und 11 gewählt. Obwohl die beiden Objekte zwei verschiedenen Besitzern gehören, wurden sie dennoch von der Jury als Ensemble betrachtet, allerdings einzeln ausgezeichnet. Die Renovierung der beiden Objekte, deren Gebäudesubstanz auf das Mittelalter zurückgeht, berücksichtigte vor allem die historische Bedeutung sowie den altertümlichen Wert der „Überreste des Mühlenviertels“ an den Ufern der Pegnitz.
Beispielhaft für ein ganzes Viertel erschien der Kommission das prämierte Anwesen in der Egloffsteiner Straße 21. Hier wurde das alte Siedlungshäuschen im Zuge der Renovierung mit dem Originalfarbton „Ocker“ wieder auf Vordermann gebracht. Beklagt wurde von den Wettbewerbs-Organisatoren lediglich der geringe Zulauf von Häusern, die nach 1941 errichtet wurden Hier konnten lediglich drei Bewerber verzeichnet werden.
Baureferent Walter Anderle hofft in diesem Zusammenhang auf eine steigende Anzahl von Hausbesitzern, die sich an dem Fassadenwettbewerb beteiligen möchten. Gerade bei Nachkriegsbauten, wo, anders als bei historischen Häusern mit engen Renovierungsvorgaben, zusätzliche Kreativität gefordert sei, gelte es diese zu honorieren.
Quelle: Marktspiegel