Wohnoase im Karree

„Kieselberg“ erhält den letzten Schliff

Eine neu entstandene Wohnoase mitten im brodelnden Stadtzentrum bekommt den letzten Schliff: Im Sanierungsgebiet Kieselbergstraße beginnt die Stadt in dieser Woche mit der Umgestaltung der beiden Straßen, die das kleine Quartier gleich hinterm Plärrer durchziehen.

Unter dem Motto „Neues Wohnen in historischer Umgebung“ ist aus dem eher unbeachteten Gebiet, das deshalb auch regelrecht vor sich hin verwahrloste, seit 1987 ein attraktives Viertel(chen) geworden. Damals begann auf den rund 1,2 Hektar mit knapp 500 Einwohnern die Generalüberholung. Da jetzt die Arbeiten an den Gebäuden – ganz gleich, ob sie instand gesetzt oder neu hochgezogen werden mussten – abgeschlossen sind, kann die Stadt die Obere und die Untere Kieselbergstraße in Angriff nehmen. „Wir wollen den Straßenraum verkehrsberuhigend gestalten, dabei aber zugleich den historischen Gesamteindruck erhalten“, erläutert Klaus Riedl, Leiter der Stadterneuerung.
Die beiden Kieselbergstraßen werden niveaugleich mit Pflasterbelag ausgebaut. Dabei wird das vorhandene Granitpflaster so weit wie möglich wiederverwendet. Die alte Gehwegverbindung zwischen Oberer und Unterer Kieselbergstraße beim Anwesen Untere Kieselbergstraße 19 wird wieder aufgemacht. Erhalten bleibt die Einbahnstraßenregelung jeweils von der Bleichstraße aus. In der Oberen Kieselbergstraße entstehen sechs Parkplätze. Die Bleichstraße – als östliche Grenze des „Kieselbergs“ - wird zwischen Fürther Straße und Bärenzschanzstraße im gleichen Zuge aufgemöbelt. Die Fahrbahn bekommt eine Asphaltdecke, elf Längsparkplätze werden abmarkiert. „Noch in diesem Jahr wollen wir den Straßenbau abschließen“, versichert Klaus Riedl.

Die „Stadterneuerer“ haben die Anwohner mit einem vierseitigen Faltblatt über die Arbeiten informiert. Das Kieselberg-Karree unterscheidet sich vor allem in seiner Siedlungsstruktur von den übrigen Wohnbezirken rund um die Altstadt. Es ist gekennzeichnet durch eine extrem kleinteilige Parzellierung mit hoher Bebauungsdichte. Die typischen zweigeschossigen Wohnhäuser im Inneren des Gebietes entstanden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, übrigens aus ehemaligen Schweineställen. Auch die spätere gründerzeitliche Bebauung hielt sich noch an die kleinteilige Gliederung. Das Gebiet wurde nach und nach von den viergeschossigen Häusern entlang der Bärenschanz-, Bleich- und Fürther Straße eingeschlossen; so bildete sich ein Inselcharakter, der dem Wohnwert nach der Sanierung noch ein i-Tüpfelchen aufsetzt.

„Unser Ziel war es, die vorhandenen Strukturen in ihrer reizvollen Eigenart als innenstadtnahes, familiengerechtes Wohnviertel zu erhalten“, meint Klaus Riedl. Finanziert wurde das Ganze von städtischer Seite mit 4,5 Millionen Mark aus der Städtebauförderung, die als Anreiz für die privaten Eigentümer fungierten, die Gesamtkosten liegen bei über acht Millionen Mark.
Insgesamt mussten sieben nicht mehr sanierungsfähige Häuser und einige kleine Nebengebäude abgebrochen werden. An ihrer Stelle entstanden 16 öffentlich geförderte Wohnungen und zehn kleine Stadthäuser. Für neun private Hofbereiche hat sich das Wohnumfeld durch ein gemeinsames Begrünungskonzept zwischen Unterer Kieselbergstraße und Bärenschanzstraße verbessert. Fünf Häuser wurden modernisiert.

Quelle: Nürnberger Nachrichten

Hinweis: blauhaus hat 1998 ein Mehrfamilienhaus im Kieselberg-Karree modernisiert

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