Soziale Stadt: Zuschüsse eingedampft

Fürth und Zirndorf bekommen weniger Geld als erhofft – Enttäuschte erste Reaktionen

Fürth – Aus dem Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ gibt es in diesem Jahr noch weniger Geld zur Verschönerung der Städte, als die Verantwortlichen in den Rathäusern schon befürchtet haben. Nach einer Mitteilung des bayerischen Innenministeriums erhalten Fürth 150 000 Euro und Zirndorf 120 000 Euro.

Vor zehn Jahren konnte die Stadt Fürth 3,7 Millionen Euro verteilen, um Fassaden, Hinterhöfe und Plätze zu verschönern und soziale Projekte zu fördern (wir berichteten). 2010 standen für solche Zwecke nur noch 320 000 Euro zur Verfügung. Heuer sind es insgesamt 250 000 Euro, da festgelegt ist, dass je 60 Prozent der Gesamtsumme vom Staat (besagte 150 000 Euro) und 40 Prozent von der Kommune (100 000 Euro) kommen müssen.

„Das tut richtig weh“, sagt Stefan Kunz, der im Stadtplanungsamt für die Städtebauförderung zuständig ist, zum Zusammenschnurren der segensreichen Gelder. Mit 113 000 Euro wird fast die Hälfte des Etats 2011, das hat der Stadtrat beschlossen, der Generalsanierung des Jugendstilgebäudes in der Unteren Fischerstraße 6 zugutekommen. Das ist ganz im Sinne von Baureferent Joachim Krauße, der kürzlich betonte, wie wichtig es sei, dass die Fördermittel in Projekte fließen, die Eindruck machen.

Ein anderes derartiges Vorhaben auf Kunz' Warteliste betrifft das Haus Helmstraße 5, in dem sich früher die Kneipe „Silberfischla“ befand. Laut Kunz handelt es sich um ein „hochwertiges Baudenkmal aus dem 17./18. Jahrhundert“, das ebenfalls rundum erneuert werden soll. Das sei auch bitter nötig. Denn, so Kunz: „Wenn da nicht bald was passiert, befürchten wir einen irreparablen Substanzverlust“. Er sei angesichts des jetzt bekannten Fördervolumens „sehr unsicher, ob dafür die Mittel reichen“.

120 000 Euro plus 80 000 Euro kommunale Mittel, also 200 000 Euro, hat die Stadt Zirndorf 2011 zu verteilen. Spontaner Kommentar von Bürgermeister Thomas Zwingel: „Das ist aweng weng oder zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel.“ Äußerst bedauerlich fand Zwingel, dass der Förderbeitrag „wesentlich geringer ausfällt als in den Jahren zuvor“. Erst wenn er einen Bewilligungsbescheid der Bezirksregierung vorliegen habe, könne er sagen, wofür genau die 120 000 Euro gedacht seien und welche Projekte nun womöglich auf der Kippe stehen. Ganz sicher aber „ist das zu wenig Geld für eine gute Weiterentwicklung unserer Stadt“.

Quelle: Anzeige aus der NN vom Mittwoch, 20. April 2011

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