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Sanierung des Traditionshauses in der Helmstraße wurde zur Mammutaufgabe

Silberfischla ist wieder munter

Einst Gaststätte mit besonderem Flair, war das Silberfischla in der Helmstraße lange Zeit verfallen. Die Sanierung erwies sich für die Eigentümer als enormer Kraftakt.

Fürth - Im Inneren des Gebäudes riecht es nach Holz. Fußboden, Decke, Balken in der Wand - alles besteht aus dem Naturbaustoff. Die Treppen und Flure sind schmal, den Kopf muss man einziehen, um sich nicht zu stoßen.

Einst stieg hier der Duft von Bier und Fisch Besuchern in die Nase, später war es nur der Moder. Das Silberfischla in der Helmstraße war eine bekannte Gaststätte, doch dann verfiel es zusehends. Das etwa 300 Jahre alte Haus stand lange leer, der Schwamm biss sich in den Holzbalken fest. Bis Esther Paulmann und Paul Held ihr Herz an das alte Gemäuer verloren. "Wir suchten ein Haus, das vor 1950 gebaut wurde, denn da waren sie noch schön", sagt Held. "Doch so katastrophal hätte es nicht sein müssen." Verwitterte Balken, sandiger Boden, gestützte Decken, kaputte Stufen, blätternde Farben und jede Menge Unkraut - dieses Bild bot sich noch vor zwei Jahren.

 

Morsche Balken

Trotzdem kaufte das Paar das Haus für 100.000 Euro und ging die Kernsanierung an. Zur Herausforderung wurde es schon, einen Architekten zu finden, der sich mit der Materie auskennt, doch schließlich steig ein Nürnberger Experte (Mathias Kreibich) sogar als Miteigentümer ins Bauvorhaben ein.

Im April 2013 ging es los - allerdings nicht ohne Zwischenfälle. Als Bauarbeiter vorne die Fenster herausschlugen, flohen die Kollegen aus dem hinteren Gebäudeteil: "Es wackelte so, dass sie fürchteten, das Gebäude bricht zusammen", erzählt Paulmann. Nicht ganz ohne Grund: Sämtliche Holzträger waren vom Schwamm befallen und der Statiker bald Dauergast auf der Baustelle. Dazu kamen alle erdenklichen Fachleute: Pilz- und Schadstoffexperten, Bauhistoriker, Brandschutztechniker.

Möglichst originalgetreu sollte das Haus wiederhergestellt werden. Der eine oder andere Balken musste weichen. "Da hatten wir Glück, dass bei Ansbach eine alte Scheune eingerissen wurde. Von dort erhielten wir alte Holzbalken", berichtete Paulmann. Das verleihe einen authentischeren Stil. "Es ist so originalgetreu geworden, dass sogar die Mäuse zurückgekommen sind", scherzt Held.

Unter dem Haus befinden sich auf zwei Stockwerken Gewölbekeller, einer fällt durch seine Beckenform aus. Lange wurde gerätselt, ob es sich um einen Eiskeller oder gar um eine Mikwe, ein jüdisches Ritualbad, handelt. Ein Bekannter des Paars hat nun eine neue Idee parat: ein Wasserbecken, in dem die Fische für die Gaststätte frischgehalten wurden. Gar nicht so unwahrscheinlich, floss die Pegnitz doch vor den 1960er Jahren ganz in der Nähe vorbei.

Weiter Ausblick

Damit nun alles trocken bleibt, sind in den Wohnungen Wand- und Fußbodenheizungen eingebaut. Die Außenwand ist mit Lehmputz gedämmt, was einen guten Luftaustausch ermöglicht. Das alles hat seinen Preis: 1,5 Millionen Euro haben die Eigentümer ausgegeben. Da kam eine Förderung in Höhe von 6000 Euro vom Fürther Altstadtverein ganz gelegen, der schon mehrfach Eigentümer dabei unterstützt hat, alte Bausubstanz zu erhalten. 

Mitte Dezember 2014 war die Sanierung abgeschlossen: Das Gebäude bietet 520 Quadratmeter auf drei Etagen, im Erdgeschoss ist ein Yoga-Studio untergebracht. Im Hinterhaus wohnt Familie Held-Paulmann. "Es hat alles geklappt, auch die Behörden in Fürth waren sehr kooperativ", sagt Paul Held. 

Ganz originalgetreu wurde es dann doch nicht - eine Besonderheit erlaubten die Denkmalschützer: Direkt unter dem Dach befindet sich ein kleiner Balkon, zu dem man nur über einen niedrigen Raum gelangt. Von dort hat man einen unverbauten Ausblick auf den Wiesengrund und sogar die Nürnberger Kaiserburg.

  

von Benjamin Huck

erschienen in: Fürther Nachrichten (HFN) vom 15.10.2015

 

 

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