Preisgerichtsbeurteilung

3. Preis
Dipl.-Ing. Joachim Thiel, Nürnberg
Dipl.-Ing. Bernard Lorenz, Nürnberg
Dr. Ing. Jürgen Rauch, München

Mitarbeit:
Claudia Moltré, Andrea Römheld, Bernd Baudler

Freie Mitarbeiter:
Mathias Hennig, Jürgen Westenfelder

Fachberater / Tragwerksplanung:
Klaus Müller

Preisgerichtsbeurteilung:

Der städtebauliche Ansatz ermöglicht eine großzügige Ausformung des Bahnhofsvorplatzes fei von Verkehr und Stadtmöbel, der einen Stadtraum zwischen dem repräsentativen Bahnhofsgebäude und der Stadtmauer ermöglicht.

Dies wird erreicht durch die konzentrierte Anordnung aller vorplatzabhängigen Verkehrsfunktionen im nord-westlichen Bereich. Dabei nutzt der Verfasser Bereiche, die nicht zum Wettbewerbsgelände gehören für die Taxivorfahrt und Wartepositionen, die allein vom Allersbergertunnel an- und abgefahren werden könnten. So ist für den Gast der Taxistand schwer zu finden.

Die Verlegung der Bahnhofsstraße Richtung Stadtgraben ist Voraussetzung für das städtebauliche Konzept, dies stellt jedoch im Bereich der Verkehrsplanung erhebliche Probleme dar, die Konsequenzen auch weit außerhalb des Wettbewerbsgeländes haben müssen. Ganz außer Acht gelassen wurde die Ver- und Entsorgung des Hauptbahnhofs, die mit einer erheblichen Frequenz von schweren Lastzügen bis zu Kleinfahrzeugen sicherzustellen ist.

Das große Dach über den Straßenbahn- und Bushaltestellen schließt den Stadtraum nach Westen wohltuend und führt den Fußgänger zur Innenstadt. Allerdings ist der Übergang im Norden nicht zu Ende gedacht. Die Großzügigkeit des Bahnhofvorplatzes kann nach Prüfung des vorgeschlagenen Verkehrskonzeptes in dieser Form nicht gehalten werden, da dieses in der Führung der Straßenbahnlinien mit den Kreuzungspunkten zum Straßenverkehr und der Trennung der Gleiskörper in der Bahnhofstraße im Westen nicht funktioniert. Die Funktion für die Nightliner ist so nicht gegeben, dennoch wird vom Preisgericht anerkannt, dass der Verfasser nach einem vollständig neuen Lösungsansatz gesucht hat, auch wenn dieser das Preisgericht nicht in Allem überzeugt. Eine besondere Qualität, die allerdings kontrovers vom Preisgericht diskutiert wurde, wird im Vorschlag zum Untergeschoss gesehen. Hier schlägt der Verfasser, wenn auch mit erheblichem Kostenaufwand einen nach Norden zur Stadtmauer vollständig offenen Platz vor, der sich in das Untergeschoss schiebt. Hierdurch erfüllt diese problematische Ebene hervorragend die geforderten Verbindungselemente zur Innenstadt. Die Treppenanlagen sind weit unterdimensioniert. Nicht umzusetzen zu den Haltestellen ist das Öffnen der U-Bahnstation für die U2 und U3, da dies zu unrealistischen Konstruktionsaufwendungen führt.

Das vorgeschlagene Anheben des Platzes vor dem Bahnhofsgebäude trennt die Vorfahrt für „kiss and ride“ vom Platz, sie lässt die gesamte Sockelzone verschwinden und führt dadurch zu einer zu prüfenden Veränderung der Fassadenproportion, die dem Gesamterscheinungsbild insbesondere im Hinblick auf das Verhältnis Erdgeschoss – 1. Obergeschoss abträglich erscheint.

Die Bepflanzung ist zu nahe an der Fassade und verdeckt einen erheblichen Teil der Gestaltungselemente des Gebäudes. Gleiches gilt für die denkmalgeschützten Gebäude Grand Hotel und Bavarian-American-Hotel.

Quelle: Dokumentation Stadt Nürnberg

Hinweis: blauhaus hat in ARGE mit J. Thiel den dritten Preis bei diesem Wettbewerb erreicht.

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