Praxis und Klinik Gestaltung Funktion Ökonomie

15 Rednitzhembach

Umfassende Gesundheit ist nur möglich wenn das Zusammenspiel vieler gesunder Einzelteile ungestört funktioniert. Liegt eine Störung an einem Organ vor, wird dadurch an bestimmten Körperstellen der Energiefluss gehemmt. Genau um diesem, in der Lehre des Feng Shui auch Chi genannt, geht es bei der gesamten Planung dieser allgemeinmedizinischen Praxis. Ein ungehemmter Energiefluss, der sich in allen Bereichen deutlich spüren lässt und Patienten wie Personal gleichermaßen alltäglich positiv beeinflusst. Hierzu gehört im Vorfeld die ausgiebige Auseinandersetzung des Planers mit den Grundsätzen des Feng Shui. Die Lehre von Wind und Wasser, von Harmonie und Balance wird ausgedrückt durch die Beziehung der beiden Kräfte Yin und Yang. Jede Kraft braucht ihr Gegenteil – ohne Dunkelheit keine Helligkeit, ohne Wärme keine Kälte. Solange sich die Gegensätze in Balance halten herrscht Gesundheit und allgemeines Wohlergehen.
Übertragen auf die Praxisplanung bedeutet dies, Zonen festzulegen, in denen das Chi ungehindert erfahrbar wird. Blockadefrei, freundlich strahlend und hell öffnet sich deshalb der Eingangsbereich; abgerundete Elemente im Decken-, Wand- und Thekenbereich vermeiden jegliche Kanten und Härte. Das positive Energieumfeld unterstützend, wirken Erdtöne wie gelb, braun, ocker oder orange. Natürliches Licht, helle Atmosphären werden durch die Integration von ausreichend Tageslicht bewirkt und der Einsatz von Pflanzen und künstlicher Wasserquellen beleben die Räume und ihre Beziehungen. In den Behandlungsräumen umschließen halbhohe Holzverkleidungen den Liegebereich, gleichwohl dem sicheren Gefühl „einen Berg im Rücken zu haben und die freie Sicht nach vorn zum Wasser“, wie es in der goldenen Regel des Feng Shui lautet.

Praxis für Allgemeinmedizin

Bauherr:
Dr. Stockhausen und Morscher, Rednitzhembach

Entwurf / Planung / Licht:
blauhaus Architekten BDA
Mathias Kreibich, Nürnberg

12 Orthopädie- und Rehabilitationszentrum

Drei ebenerdige eingeschossige Kuben, ergänzt durch einen aufgesetzten weiteren Baukörper, bilden das Orthopädie- und Rehazentrum in Cottbus. Klar gegliederte Holz- und Glasfassaden spiegeln sich in dem umlaufenden Regenwasserbecken, das von Stegen und Terrassen gerahmt wird, wieder. Die begrünten Dachflächen werden über dieses Becken entwässert und runden das natürliche Konzept der Architektur ab. Umschlossen von den Flügelbauten entsteht ein atriumartiges Zentrum, in das sich wie ein Pavillon der Seminarbereich schiebt.

Die klare Formensprache und der natürliche Einsatz der Materialien setzen sich im Inneren des Gebäudekomplexes fort. Der Kundenbereich mit Empfang, Seminarräumen und Gehschule befindet sich im Erdgeschoss, während Büro, Verwaltung und Werkstatt den oberen Baukörper nutzen. Unverputzte Kalksandstein- und Ziegelwände stehen im Einklang mit dem geradlinigen Holzmobilar. Oberlichter und Schiebeelemente aus Strukturglas sind mit Profilen und Rahmen aus dem gleichen Holzwerkstoff eingefasst und wirken so als Teil der Gestaltung. Fugen und Anschlüsse werden nicht verborgen sondern sind ebenfalls Teil des Gesamtkonzeptes. Wände, Türen und Heizkörper stehen als gleichwertige Bauteile nebeneinander und bestimmen auf unterschiedliche Weise den Raumeindruck. Die Gebäudekonstruktion verbirgt sich dem Kunden und Patienten nicht, sondern weist ihn auf die Grundlagen der Architektur hin.
Veränderbar durch Schiebetüren und Vorhänge passen sich die offenen Räume der jeweiligen Nutzung an. Die verschiedenen Funktionen des Gebäudes gehen wie seine einzelnen Bauteile ineinander über, ergänzen und verbinden sich und verschmelzen schließlich zu einer zusammengehörigen Einheit.

Bauherr:
Jörg Zimmermann, Cottbus

Architektur / Innenarchitektur:
blauhaus Architekten BDA
Mathias Kreibich, Nürnberg

Cottbus

Quelle: Ines Teichert, Ralf Sprekelmeyer, Markus Steinberg
ISBN 3-00-010573-5

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