Pfarrei verkleinert sich

St. Ludwig muss Gebäude reduzieren und sparen

Gibitzenhof – Die katholische Kirchengemeinde St. Ludwig sieht sich gezwungen, die Zahl der selbst genutzten Gebäude drastisch zu reduzieren. Ein großer Teil des Geländes an der Pfälzer Straße soll vermarktet werden.

Seit einem Jahr schon arbeiten die Verantwortlichen und zuständigen Gremien von St. Ludwig an einem Konzept für die Entwicklung des weitläufigen Areals der Pfarreiimmobilien zwischen Straßburger- und Pfälzer Straße. Nach dem Weggang des Franziskanerordens im September 2006 muss eine neue Nutzungsmöglichkeit für das dringend sanierungsbdürftige ehemalige Kloster gefunden werden. Zudem kann der Betrieb des maroden Gemeindezentrums und des Ludwigssaals auf Dauer nicht mehr finanziert werden. Das jährliche Defizit beträgt rund 10 000 Euro.

Zu viele Flächen

Ziel der Überlegungen ist, der Gemeinde die Gebäude zur Verfügung zu stellen, die sie braucht und auf Dauer finanzieren kann. „Wir haben etwa 830 Quadratmeter Versammlungsflächen, aber nur 390 Quadratmeter stehen uns zu“, erklärt Pfarrer Alexander Gießen. Das bedeutet: Die Zahl der selbst genutzten Gebäude muss drastisch reduziert, der Rest des Geländes vermarktet werden. Am Betrieb der vier Kindertagesstätten will St. Ludwig unbedingt festhalten. Derzeit befinden sich in der Straßburger Straße 10 ein Hort und ein Kindergarten mit je zwei Gruppen. Ebenfalls zweigruppig sind der Kindergarten und die Krippe in der Pfälzer Straße 3. Insgesamt werden rund 200 Kinder betreut. Das Gemeindezentrum und der Ludwigssaal schließen sich an die Kindertagesstätte in der Pfälzer Straße an.

Kindergarten zieht um

Das neue Gebäudekonzept sieht so aus: Gemeindezentrum, Kindertagesstätten und Pfarrbüro werden auf dem Areal des ehemaligen Klosters und auf dem Grundstück entlang der Kirche in der Straßburger  Straße Platz finden.

Das Gelände an der Pfälzer Straße mit Ludwigssaal und bisherigem Gemeindezentrum soll verpachtet werden Die dortige Kindertagesstätte müsste also umziehen.

Vorher sind viele Absprachen nötig. Mit der Stadt Nürnberg, dem Denkmalschutz und dem Jugendamt wird derzeit geklärt, ob und inwieweit in die bauliche Struktur des Klostertraktes eingegriffen werden kann. „Die Frage ist, ob es rentabler ist, den Altbau zu sanieren oder neu zu bauen“, sagt Gießen. Eine gewerbliche Nutzung des Klosters, beispielsweise als Wohngebäude, rechne sich nicht – fünf bis sechs Millionen Euro würde der Umbau voraussichtlich kosten. Zudem kann sich Gießen nicht vorstellen, dass unmittelbar neben der Kirche „ein Discounter einzieht“.

Die notwendigen Entscheidungen sollen bis zum Sommer getroffen sein, sodass mit der Umstrukturierung des Geländes im Herbst begonnen werden kann. Erst dann sind auch Aussagen zu den baulichen Details und den Gesamtkosten möglich. Das Jahr 2011 gibt Pfarrer Gießen als Zeitrahmen für die Umgestaltung vor.

Im neuen Gebäude sieht er eine große Chance: In einem übersichtlich gestalteten Gemeindezentrum öffne sich die Kirche nach außen. Durch die Zusammenführung und Neugestaltung der Kindertagesstätten werde St. Ludwig zu einem Familienzentrum mit Bedeutung für den ganzen Stadtteil. Und die finanzielle Handlungsfähigkeit der Pfarrei sei wieder auf Jahrzehnte gesichert.

Quelle: Nürnberger Nachrichten

Hinweis: blauhaus, Mathias Kreibich hat von St. Ludwig einen Beratungsauftrag in diesem Projekt.

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