Neues Leben für ehemalige Traditionsgaststätte „Zum Silberfischla“

Mehrere Jahre stand das geschichtsträchtige Gebäude leer, es drohte der Verfall. Doch nun wird der ehemaligen Traditionsschänke „Zum Silberfischla“ neues Leben eingehaucht. Derzeit hämmern, klopfen und buddeln die Handwerker, um das eindrucksvolle Zeitzeugnis – vermutlich aus dem Jahr 1660 – vollständig zu renovieren. Rund 60 Tonnen Schutt haben sie in kurzer Zeit aus dem aus drei Gebäuden bestehenden Ensemble herausgeholt – nachdem Initiator und Miteigentümer Paul Held und seine Lebensgefährtin Esther Paulmann in den vergangenen vier Jahren bereits rund 80 Tonnen Gerümpel eigenhändig entsorgt hatten.

Im Jahr 2009 waren die beiden auf der Suche nach einem Altbauobjekt in der Kleeblattstadt auf das ehemalige „Silberfischla“ gestoßen. Und hatten sich auf den ersten Blick in das marode Gebäude verliebt. Doch schnell wurde den beiden klar: „Das können wir finanziell nicht alleine stemmen“. Und so machten sie sich auf die Suche nach verlässlichen Partnern. Schließlich holten sie den Architekten Mathias Kreibich und seine Frau Astrid mit ins Boot. Bereits vor dem Baubeginn zogen sie viele Fachleute zu Rate, darunter Bauhistoriker, Statiker und Brandschutzexperten.

Bevor nun der Kran anrücken konnte, mussten weite Teile des Gebäudes erst abgesichert und die Böden aufwendig angehoben werden. Insgesamt kalkulieren die Eigentümer mit 1,2 Millionen Euro Gesamtkosten. Für die Statik allein schlagen etwa 300 000 Euro zu Buche. Über das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ ist die Stadt Fürth an dem derzeit wohl größtem Sanierungsprojekt in der Kleeblattstadt beteiligt. Knapp 70 000 Euro wird es aus diesem Topf geben.

Bis Frühsommer 2014 sollen 454 Quadratmeter Wohnraum für vier Mieter entstehen. In das Hinterhaus wollen Held und Paulmann selbst einziehen. Für die Räumlichkeiten im Mittelhaus, die seit jeher als Gastraum genutzt wurden, kann sich Held unterschiedliche Nutzungen vorstellen: ein Tagescafé, einen Käseladen oder Seminarräume.

Von seinem Büro im Rathaus aus sieht OB Thomas Jung den Kran vor dem historischen Gebäude – und freute sich über den Anblick, wie er bei einem Besuch betonte. Er selbst, verriet Jung, habe viele Jugenderinnerungen an Besuche im „Fischla“ mit dem Mofa, das sei „Kult“ gewesen. Held, Paulmann und das Ehepaar Kreibich überreichten dem Stadtoberhaupt symbolisch einen Maßkrug voller Wasser mit einem Goldfisch darin: „Zukünftig soll das Gebäude „Zum Goldfisch“ heißen, in Anlehnung an den früheren Namen „zum Güldenen Fisch“.

Quelle:

 

Zeitungsartikel, Mittwoch, 08. Mai 2013 – Fürth Stadt Zeitung

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