Lebkuchen aus Herrnhütte als Spezialität

Dieter Federschmidt und Uwe Felch haben Nische gefunden – Backen in der Südstadt – Laden modernisiert

Drei Jahre lang gingen Passanten in Herrnhütte achtlos am süßen Laden in der Bessemerstraße vorbei, der sich „Lebkuchen & Allerlei“ nennt. Das hat sich nach der aufwändigen Renovierung geändert.

Seit 106 Jahren steht das Haus in der Bessemerstraße 18, das einiges erlebt hat. Weil ursprünglich Stufen hoch zur Eingangstür führten, hieße es im Volksmund „Stefferles Haus“. Daran kann sich Dieter Federschmidt, der um die Ecke im Nordostbahnhof-Viertel aufgewachsen ist, noch gut erinnern. Ebenso an die Bäckerei die dort seit jeher daheim war, inklusive einem Laden.

Eine Bombe zerstörte im Zweiten Weltkrieg aber einen Teil des Hauses, das später ohne Stufen wieder aufgebaut wurde. Ab 1951 residierte die Bäckerei Felch – bis 1981, als der Chef in Ruhestand ging und das Geschäft dicht macht. 22 Jahre blieb die Ladentür zu. Doch nach dem Tod der Eltern reifte bei zwei Jugendfreunden die Idee, den ehrwürdigen Laden wiederzubeleben.

Sohn Uwe Felch (55), ebenfalls Bäckermeister, der seit langem bei einer großen Firma im Schwäbischen arbeitet, machte gemeinsame Sache mit Dieter Federschmidt, einem gelernten Kaufmann, der 18 Jahre als Lebensmittelkontrolleur bei der Stadt tätig war. Beiden war bewusst, dass sie eine Nische im Backgewerbe finden mussten. Und da Felch auch gelernter Lebküchner ist, musste es quasi in diese Richtung gehen.

Vor drei Jahren gründeten sie die Firma „Nüback“, die sich auf „Original Nürnberger Elisenlebkuchen nach überlieferter Lebküchner-Rezeptur“ spezialisiert hat. Das väterliche Familien-Geheimnis hat Uwe Felch, der als „Tüftler“ gilt, gezielt verfeinert. Großen Wert legt er auf hochwertige Zutaten, spezielle Gewürzmischungen und den Gebrauch von Honig statt Zucker.

„Lebkuchen & Allerlei“ heißt der Laden, den Federschmidt führt, weil Felch nur am Wochenende in Herrnhütte ist. Gebacken werden die schwarzen, braunen und weißen Lebkuchen übrigens bei einem Lebküchner in der Südstadt, der den fertigen Teig weiterverarbeitet und in den Ofen schiebt.

Das Haus in der Bessemerstraße wurde inzwischen aufwändig renoviert, kürzlich hat das Duo auch den Laden mit Hilfe einer jungen Innenarchitekturstudentin modernisiert. Die Kunden sind begeistert, und Federschmidt erzählt, dass Passanten jetzt häufiger vor der Tür stehen bleiben.

Um das Geschäft weiter anzukurbeln, soll 2007 der uralte Backofen im Keller restauriert werden. Federschmidt träumt schon von einer „Schaubäckerei“, wo auch Schüler das Entstehen von „Lebkuchen nach Hernnhütter Rezeptur live erleben können.“

Quelle: Nürnberger Nachrichten

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