Häuser, die zeitlos schön sind

Der Bezirk Mittelfranken zeichnete 93 sanierte Bauwerke aus

Die Denkmalprämierung soll das Engagement der Besitzer belohnen
Neben dem Jugendstilsaal im Hauptbahnhof wurden auch Wohnhäuser prämiert.

Bei der Denkmalsprämierung des Bezirks Mittelfranken wurden 93 vorbildlich sanierte Objekte ausgezeichnet. Zehn davon stehen in Nürnberg.

Prämiert wurde die Restaurierung des Bruno-Paul-Saales im Hauptbahnhof, das Haus Museum in der Campestraße, das prächtige Wohnhaus in der Peter-Vischer-Straße 1 und natürlich die von den Altstadtfreunden restaurierte Scheune in der Zirkelschmiedsgasse, die NZ berichtete schon mehrfach über diese Gebäude. Neben diesen exemplarischen Gebäuden wurden aber auch einige schöne Wohnhäuser, bei denen sich die Besitzer besonders viel Mühe gegeben haben, die Substanz zu bewahren oder wiederherzustellen, gewürdigt. Es sind Häuser, die zeitlos schön sind.

In der Emilienstraße 3 wurde das 1910 für den Holzbildhauer Christian Böckler gebaute Jugendstilhaus ganz behutsam restauriert. Die Architekten Peringer und Rogler, eines der führenden Büros ihrer Zeit, hatten besonderen Wert auch auf die Ausgestaltung des Eingangsbereichs gelegt: Goldfarbene Fiese, weiße Jugendstilornamente und ein mit kassettenartigen Quadraten verzierter Gurtbogen über der Schwingtür, die das Vestibül vom Eingang abtrennt, empfangen die Besucher.

Mit der Einrichtung eines Architekturbüros in der Geisseestraße erfuhr die aus dem Jahr 1926 stammende Umspannstation eine originelle Umnutzung. Den Funktionsbau hatte der spätere Leiter des Hochbauamts, Walter Brugmann, entworfen: Vielleicht sollte sich die N-Ergie ein Vorbild aus ihrer Geschichte nehmen, dass auch Funktionsbauten schön gegliedert sein können. Nach der Sanierung kann das Haus in der Venatoriusstraße 4 in Kornburg mit prächtigem Fachwerk glänzen. Das Haus stammt zum größten Teil aus dem 18. Jahrhundert und hat eine wechselvolle Geschichte: Es war Ortsgefängnis, Mesnerhaus und Wohnhaus für den Totengräber. Im ehemaligen Gefängnisraum, der heute als Schlafzimmer dient, wurde bei der Restaurierung ein in die Wand geritztes Pferd entdeckt. Häuser haben eben ihre Geschichte.

Über die einzelnen Objekte und ihre Baugeschichte ist auch ein Begleitbuch zur Denkmalprämierung erschienen. Der schön aufgemachte Band mit vielen Bildern kostet 10 Euro plus Versandkosten und kann beim Bezirk Mittelfranken, Heimatpflege, Postfach 617, 91511 Ansbach, bestellt werden. Es gibt auch noch die Begleitbände zu den Denkmalprämierungen von den letzten 12 Jahren.

Quelle: Nürnberger Zeitung,

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