Gemeinsam an die Grenzen gehen

An der Reutersbrunnenstraße entsteht der erste Hochseilgarten der Stadt

Theater Pfütze betreibt das Erlebnispädagogik-Projekt für Jugendliche

Das Kindertheater Pfütze will hoch hinaus. Im Frühjahr eröffnet es mitten im Stadtgebiet einen Hochseilgarten. Ein gemeinnütziges Projekt, das vor allem Jugendlichen besondere Gruppenerlebnisse verspricht.

Das sieht alles noch ziemlich niedrig aus. Gras und Gestrüpp bedecken das Gelände hinterm verwitterten Gartenzaun an der Reutersbrunnenstraße. Immerhin, Metallträger stecken im Erdboden. Auf ihnen werden bald Baumstämme zwölf Meter in den Himmel ragen, verbunden durch schwankende Balken, Lianen und Hängebrücken. Und ab dem letzten Aprilwochenende kann man dann dort oben turnen, mit Blick auf die Altstadt. Nicht wie auf einem Spielplatz, sondern wie es Profi-Bergsteiger tun: Wenn die Seilschaft gut zusammenhält, fällt niemand runter.

Nun ist so ein Hochseilgarten nichts Neues; seit Jahren bringen Firmen ihren Mitarbeitern in solchen Anlagen Teamgeist bei. Auch der Geschäftsführer des Nürnberger Immobilien-Dienstleisters Graf & Kittsteiner hat sich schon mit Begeisterung durch einen Luft-Parcours geschwungen. Nur findet er die üblichen Angebote „unerschwinglich für Jugendliche“. Burian regte das Theater Pfütze, das er schon länger fördert, zu einem nicht-kommerziellen Garten an. Er finanziert, Pfütze organisiert.

Jugendgruppen, Freundeskreise und Schulklassen sollen auf dem 3000 Quadratmeter großen ehemaligen Pfütze-Freispielgelände nicht mehr als 18 Euro pro Person und Tag zahlen und trotzdem voll vom „erlebnispädagogischen Wert“ solch eines Ausflugs profitieren. „Im Hochseilgarten lernt man, Verantwortung zu übernehmen, Mut zu schöpfen, Brücken zu bauen“, sagt Pfütze-Geschäftsführer Jürgen Decke. Das entspreche genau seinem Theaterkonzept.

Für die fachliche Ausarbeitung sitzt der Hochseilgarten-Bauer Funtastic Events mit im Boot. Derzeit schult die Firma Trainer, die die Gruppen (nach Anmeldung) durch den Pfütze-Garten leiten werden.  150 000 Euro werden für den Bau und das erste Betriebsjahr veranschlagt. Weitere Sponsoren sind willkommen. „Je eher wir das Projekt refinanziert haben, umso beweglicher sind wir“, sagt Jürgen Decke. Und beweglich sein ist gut, sagt der Chef: Oberbürgermeister Ulrich Maly ist Schirmherr des Pfütze-Gartens. Dass junge Leute hier Situationen austesten können, die vor dem Videospielbildschirm nie eintreten, findet er „fürchterlich schön“.

Quelle: Nürnberger Zeitung

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