Büroausflug "Historischer Schiefertagebau Lehesten

Es gab Gebiete in Deutschland, die waren "der Zonenrand". Unsere Generation kennt diesen Begriff noch genau. Sowohl wir von Drüben, als wir von Hier.

Ein Rand assoziiert ja immer, da ist was zu Ende oder fängt was an.

Tellerrand, Randabstand, am Rand des Abgrundes, der Zonenrand - aus meiner Sicht ein völlig verdeutscher Missbrauchsbegriff für die durch uns bereiste Gegend. Denn der Thüringer Schieferbergbau war kein geologischer oder gar materieller Rand.

Vielleicht ein politisch gewollter Rand.

Der ist aber zum Glück weg, somit kann der "Rand" wieder als eine geologische Landschaft mit 800-jähriger Schieferabbautradition wahrgenommen werden.

Wir wanderten mit Kind und Kegel im Herbst 2007, lernten viel über Schieferdeckungen, freuten uns über die einheitliche Textur und Struktur der Gebäude und aßen Thüringer Rostbrätl mit Zwiebel.

So schwarz wie die Gegend - so herzig die Menschen. Aus meiner Sicht sprechen die Bilder eine sehr gute "Randbeobachtungssprache".

Übrigens ist der Lehestener Schiefer der dichteste und damit der am dünnsten spaltbare Schiefer der Welt (Platten bis 1mm Dicke sind möglich). Es werden zur Zeit noch von 25 Arbeitern einige Tonnen pro Jahr abgebaut, wobei in absehbarer Zeit Schluss mit der langen Tradition im ehemaligen "Zonenrand" ist.

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