blauhaus meets blaupause

„Ich möchte etwas für die Blaue Nacht tun“, dieser Anruf war für „Kulturprofile“, die Veranstalter der Nürnberger Kulturnacht, der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Im Winterurlaub mit seiner Familie war Architekt Mathias Hennig auf die Idee gekommen, sein „blauhaus“ mit der Blauen Nacht zu verknüpfen.

Viele Zufälle bzw. schicksalhafte Fügungen haben Leben und Beruf des 1964 in der damaligen DDR geborenen Architekten bestimmt. Er studierte am Bauhaus in Weimar und lernte dort Klaus-Jürgen Sembach, den ehemaligen Leiter des Museums Industriekultur kennen, der ihn 1989 nach Nürnberg holte.

Hier setzte er sein Studium fort, nahm an Wettbewerben teil und blieb dem ganzheitlichen Ansatz der Bauhaus-Philosophie weiterhin verbunden. Von Beginn an fühlte sich Mathias Hennig vom Reichsparteitagsgelände magisch angezogen. „Mich beschäftigte die politische Energie und Aggression, die darin steckt“.

Gegen die Widerstände der Fachhochschule setzte er schließlich für seine Diplomarbeit das von ihm vorgeschlagene Thema „Dokumentationspark Reichsparteitagsgelände“ durch. Wie er rückblickend feststellt, war dies für ihn der Versuch, mit der von ihm selbst erlebten Diktatur abzurechnen. Mit dem Preisgeld eines Architekturwettbewerbs gründete er sein Architektur- und Sachverständigenbüro mit dem blauhaus-Label.

Doch zurück zur Blauen Nacht 2003. Für seine Diplomarbeit wollte er keine Blaupause verwenden, sondern suchte lange nach aus der Mode gekommenem Rotpausenpapier. Jetzt hat ihn die Blaupause wieder eingeholt; denn die beiden Stuttgarter Studenten Ingrid Huber und Bernhard Manz nennen ihr modernes Fresko aus Video- und Diaelementen im Rathaus „blaupause“. Doch diesmal war Hennig mehr als einverstanden. Großzügig unterstützt er die Arbeit des Stuttgarter Duos, das mit einem Meer aus blauen Mustern, Formen und Bildern, das auf das Gewölbe der Ehrenhalle projiziert wird, gleichzeitig seine Diplomarbeit abliefert. Ein Glücksfall für alle Beteiligten. Merci beaucoup!

Quelle: Nürnberger Nachrichten

Hinweis: blauhaus war 2003+2004 Sponsor einzelner Kunstprojekte der blauen Nacht.

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