Bei den Grenzerfahrungen zählt nicht nur der „große Kick“

Gostenhof: An der Reutersbrunnenstraße entsteht demnächst Nürnbergs erster Hochseilgarten – Kindertheater Pfütze macht mit

Vorsichtig setzt Simon einen Fuß vor den anderen. Der Baumstamm ist schmal und als der Junge 15 Meter in die Tiefe schaut, fängt er doch an zu zittern – obwohl der Zwölfjährige weiß, dass er von seinem Kumpel gesichert wird.

Ein Beispiel, das aus einem Hochseilgarten stammt – bald sind derartige Grenzerfahrungen aber auch in Nürnberg möglich: Das Kindertheater Pfütze eröffnet im April nächsten Jahres den ersten Hochseilgarten in der Stadt.

Jürgen Decke, Geschäftsführer des Kindertheaters Pfütze, liebt Überraschungen. Nicht nur auf der Bühne. Es gefällt ihm gut, dass sich gerade das Kindertheater unerwartet in schwindelerregende Höhen schrauben wird. So findet passend auch die Vorstellung des Konzeptes im Freien statt. Trotz der Minusgrade.

Bierbänke stehen auf der Baustelle, mit klammen Fingern erreichen Sponsoren und Gäste die rettenden Tassen mit heißem Tee und Kaffee. Immerhin ist das auch eine Art Grenzerfahrung. Ähnliches soll bald der Hochseilgarten hervorrufen. Entstehen wird der Garten auf einem 3000 Quadratmeter großen Grundstück an der Reutersbrunnenstraße schräg gegenüber des Albrecht-Dürer-Gymnasiums.

Möglich wurde das Projekt, das sich vor allem an Jugendliche richtet, durch den Sponsoren Graf & Kittsteiner. Der Geschäftsführer des Immobilien-Dienstleisters, Kurt Burian, hat vor einiger Zeit selbst seinen ersten Spaziergang weit vom Boden entfernt gewagt. Seither hegt er den Wunsch, eine solche Anlage in Nürnberg in die Höhe zu ziehen. Da er Fan und Förderer des Kindertheaters Pfütze sei, habe er dort angefragt – und nicht lange betteln müssen.

Jürgen Decke schwang sich begeistert mit auf. Er hofft, dass mit diesem Projekt sich ein Grundgedanke des Theaters Pfütze fortführen lässt: Das Brückenschlagen. „Wir wollen Menschen zusammenführen, Generationen – und vielleicht sogar Nürnberg und Fürth“, sagt der Geschäftsführer augenzwinkernd. Ernst wird er jedoch, wenn er betont, dass bei dem geplanten Hochseilgarten nicht der „große Kick“ zähle. Vielmehr gehe es um Vertrauen, Gruppendynamik und die Grenzen des eigenen Körpers.

Das unterstreicht auch Uwe Lockenwitz von Funtastic Events, der mit der Ausführung des Projektes betraut ist. Im Bereich der Erlebnispädagogik geschulte Trainer werden die Jugendlichen betreuen. „Wir werden Vor- und Nachbereitung oft auch im Klassenzimmer machen“, so Lockenwitz.

Für den Bau und das erste Betriebsjahr sind die Kosten in Höhe von 150 000 Euro erst einmal gedeckt. Danach hofft das Theater Pfütze auf weitere Sponsoren. Der Geldbeutel der Stadt bleibt diesmal verschont. Oberbürgermeister Ulrich Maly: „Als drei Herren bei mir aufkreuzten dachte ich erst, dass die Geld wollen, baten mich aber nur um Schirmherrschaft.“ Und die hat der Oberbürgermeister „gerne übernommen“.

Quelle: Nürnberger Stadtanzeige

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